Ausblick 2021 – unsere Trendprognose für Microsoft und die IT-Branche
Nachdem 2020 einen überraschend anderen Verlauf nahm als wir alle gedacht hatten, blicken wir nun mit Spannung auf das anlaufende Jahr 2021. Dazu haben wir einige Stimmen zusammengetragen mit Ankündigungen und Trends in der IT-Branche, die insbesondere für das Microsoft-fokussierte Umfeld von Interesse sind.
„Predicitions for Microsoft 365“
Am 30. Dezember veranstaltete Christian Buckley seinen alljährlichen Tweetjam, mit einer ganzen Reihe von Experten aus der internationalen Microsoft 365-Community. Dabei kamen viele Einschätzungen und Prognosen zur Marktsituation und Entwicklung zur Sprachen. Die einzelnen Beiträge sind unter diesem Twitter-Link zu finden. Wie zu erwarten nahm das Thema Microsoft Teams die Hauptrolle ein, wie es Jay Leask mit diesem Tweet auf den Punkt brachte:
Im Jahr 2020 ist viel passiert, aber ich denke, dass Microsoft Teams mit der Art, wie es den Anwendern beim Erledigen ihre Aufgaben während der Pandemie geholfen hat, den größten Beitrag geleistet hat.
Die wichtigsten Microsoft-Ankündigungen für 2021
Unabhängig davon, wie sich die Corona-Situation entwickelt, wird das Trendthema Teams die Agenden weiterhin dominieren. Wo immer es möglich ist, wird man tägliche Arbeitsprozesse auch in virtueller Form darstellen, wenn nötig auch über Unternehmensgrenzen hinweg. Dabei helfen auch neue Funktionen wie Breakout Rooms, das die Durchführung selbst großer Events mit unterschiedlichen Themen ermöglichen wird.
Microsoft hilft Kunden beim Datenschutz
Die Themenfelder Datenschutz und Cloud sind immer wieder für Überraschungen gut, wie zuletzt am EuGH-Urteil zu Privacy Shields zu sehen war. Für die großen Cloud-Anbieter bedeutet das wieder mehr Unsicherheit beim Datenaustausch zwischen Europa und den Vereinigten Staaten. Microsoft verfolgt dabei weiterhin den Kurs, seinen Kunden mögliche Probleme und Risiken so weit wie möglich abzunehmen. Dafür hat man im November 2020 auch die Initiative Defending Your Data ausgerufen, deren zwei wichtigste Details lauten:
- Microsoft verpflichtet sich, jede Anfrage einer staatlichen Stelle nach Daten von Kunden aus Unternehmen oder dem öffentlichen Sektor anzufechten, wenn es eine rechtliche Grundlage dafür gibt.
- Microsoft wird Kunden für finanzielle Schäden entschädigen, wenn ihre Daten unter Verletzung der EU-Datenschutzgrundverordnung (EU GDPR) an eine staatliche Stelle herausgegeben werden müssen.
Weitere Details dazu haben wir zuletzt in diesem Artikel behandelt: Nach Schrems II: Microsoft erweitert Information Protection und garantiert DSGVO-Konformität
Was erwartet Gartner für 2021 und danach?
Auch das Analystenhaus Gartner liefert wieder seine Vorhersagen für das anstehende Jahr. Die aus unserer Sicht wichtigsten sind hier kurz zusammengefasst, den Rest der Top-10 gibt’s hier in den Gartner Top 10 Strategic Predictions for 2021 and Beyond.
- Traditionelle Technologien sterben aus: Bis 2025 werden traditionelle Computertechnologien an Grenzen stoßen und den Wechsel zu neuen Technologien erzwingen.
- CIOs werden zu Chief Operating Officers (COOs): Bis 2024 werden 25 Prozent der traditionellen CIOs in Großunternehmen für die operativen Ergebnisse des digitalen Geschäftes verantwortlich sein und somit zum „COO by Proxy“ (Stellvertreter-COO) werden.
- Daten aus dem Arbeitsleben treiben den Wandel voran: Bis 2025 werden 75 Prozent aller betrieblichen Konversationen aufgezeichnet und analysiert werden. Dadurch ergeben sich Vorteile für die Organisationen, aber auch neue Risiken im Bereich Datenschutz.
- Unnötige und unstrukturierte Inhalte werden zur Herausforderung: Bis 2024 werden Content-Processing-Dienste für nutzergenerierte Inhalte als oberste Priorität eingestuft. Dabei handelt es sich um Dienste, die aus den täglich produzierten Daten, Nachrichten und Dateien kontextbezogen wichtige Inhalte herausfiltern und automatisch aggregieren (Microsofts SharePoint Syntex gehört zu dieser Kategorie).
2021 – neue Realität beim digitalen Arbeitsplatz und der Zusammenarbeit
Devin Redmond, Gründer von Theta Lake, hat eine Prognose gewagt, die er in seinem Artikel What lies ahead for the new digital workforce and collaboration tools in 2021 darlegt:
- Das traditionelle Büro, wie wir es kennen, wird sich dauerhaft verändern
- Unternehmen werden ihre Nutzung von Cloud-basierten Videokonferenz- und Collaboration-Tools im Jahr 2021 verdoppeln, was zu mehr Compliance-Verletzungen führen wird
- Sicherheit bei der Zusammenarbeit wird für die Behörden höchste Priorität haben
- Klagen wegen Datenschutzvorfällen werden zunehmen
Eine belastbare Analyse der Anforderungen aus dem täglichen Arbeitsprozess ist bei diesen Themen der nötige erste Schritt. Aufbauend darauf kann dann eine Anpassung erfolgen. Auch diese Weisheit ist nicht neu. Genau wie bei den Technologie-Themen erfährt sie allerdings aktuell durch COVID-19 eine ungeplante Priorisierung, die auch im Jahr 2021 anhalten wird.
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