CeBIT-Interview: Wie zufrieden sind Unternehmen mit SharePoint, und was erwarten sie von Microsoft?

Prof. Dr. Arno Hitzges HDM StuttgartWie nutzen Unternehmen SharePoint, was sind ihre Zukunftspläne und wie stehen sie zu Microsofts Cloud-Strategie? Diese Fragen diskutieren wir am Mittwoch um 13:20 Uhr auf der CeBIT-Enterprise Digital Arena (H4, A58). Dabei kommen auch erste Erkenntnisse aus der SharePoint Anwenderstudie 2016 zur Sprache. (Hier weitere Veranstaltungsinfos zu diesem Expert Panel).
Vorab steht Podiumsteilnehmer Prof. Dr. Arno Hitzges, Mitinitiatoren der Studie, schon einmal Rede und Antwort:

Mit welchen drei Hashtags würden Sie Ihren Beitrag charakterisieren?

#socialcollaboration #cloud #anwenderrealität

Warum? Microsoft marschiert mit großem Tempo in die Cloud, Collaboration ist das Hype-Thema der letzten Jahre, doch im deutschen Markt begegnet man diesen Themen mit einer gewissen Skepsis. Mit unserer SharePoint Anwenderstudie, die wir nun bereits zum dritten Mal durchführen, versuchen wir ein reales Abbild des Business-Einsatzes von SharePoint und Office365 zu liefern. Wo passen Microsofts Wunsch und Anwenders Wirklichkeit zusammen, und wo klaffen sie noch auseinander.

Was will denn der Markt wirklich, und wo ist die Zufriedenheit der Anwender am höchsten?

Eine der ersten Erkenntnisse unserer Anwenderumfrage ist, dass bei den Kunden nach wie vor Dokumentenmanagement ganz oben steht, gefolgt von Suche und Teamsites. Besonders hoch liegt übrigens auch die Zufriedenheit bei den Themen Teamsites und Suche. Hier hat also Microsoft offenbar einen guten Job gemacht.

Und wo haben die Anwender Schmerzen, in welchen Bereichen konnten Sie eine Unzufriedenheit mit der Plattform feststellen?

Interessant war hier insbesondere die Frage nach dem persönlichen Nutzen. Der ist für 48 Prozent immer noch nicht klar. Auch bei der Wahrnehmung der Bedeutung von SharePoint existieren noch Defizite. Von vielen wird die Plattform lediglich als Datengehilfe wahrgenommen.

Die Cloud treibt ja Hersteller und Anwender um. Geht es nach den Anbietern, sollten die Kunden möglichst viele Workloads möglichst schnell in die Wolke transferieren. Was sagen die Anwender dazu?

Gerade Deutschland ist ja als Nest des Widerstands bekannt, und das merkt man auch im Microsoft-Kundenumfeld. Nach wie vor betreibt der überwiegende Teil seine Systeme im Unternehmen, oder man hat einen gemischten Betrieb eingerichtet.

Wie wichtig ist den Unternehmen Social Collaboration, und wie sieht es mit Zukunftsthemen wie der Digitalen Transformation aus?

Bei Social herrscht noch einiges an Skepsis und Zurückhaltung, viele Firmen sind aber auch sehr aktiv und erfolgreich damit. SharePoint führt beim Einsatz ganz klar vor Yammer, unter den Verfolgern sticht vor allem IBM Connections heraus. Als wichtigste Hindernisse für den Einsatz wurden genannt, dass die Mitarbeiter solche Angebote nicht nutzen, und dass kein geschäftlicher Nutzen erkennbar ist.
Interessant war die Bedeutung der Digitale Transformation. Immerhin 39 Prozent sehen dieses Zukunftsthema als Ziel ihres SharePoint-Einsatzes.

Warum ist eine Studie über den Einsatz von SharePoint gerade jetzt wichtig?

Der Zeitpunkt ist günstig, viele Unternehmen brauchen einen validen Orientierungspunkt in Sachen SharePoint. Entweder haben sie hier bereits investiert, stellen fest, dass die Anwenderakzeptanz aber noch nicht den durchschlagenden Erfolg hat. Sie müssen jetzt entscheiden, über welche Art der Zusammenarbeit SharePoint als Intranet-Lösung sich noch weiter amortisieren könnte. Oder sie überlegen, ob sie die Plattform weiterhin komplett in den eigenen Rechenzentren durchführen, oder die Cloud als Alternative in Betracht ziehen. Schließlich ist es für die rund 30.000 deutschen Microsoft Partner auch wichtig, zu wissen, wo die wirklichen geschäftlichen Potenziale beim Kunden liegen, um die individuellen Beratungsportfolios daran auzurichten.

wm@sharepoin