Experton-Umfrage zu Social Collaboration ermittelt starke Nachfrage in deutschen Unternehmen

Experton-GroupDas Münchner Analystenhaus Experton Group hat 309 deutsche Unternehmen mit über 100 Mitarbeitern zu ihren Erfahrungen und Einschätzungen mit Social Bussiness Collaboration befragt. Dabei kam unter anderem heraus, dass aktuell gut 40 Prozent der Befragten Social-Lösungen im Einsatz haben und der hiesige Markt bis 2016 jährlich um 50 Prozent wachsen wird.

Nach einigen internationalen Studien der letzten Monate präsentiert Experton nun mal Zahlen vom deutschen Markt. Zunächst einmal nimmt Autor Frank Heuer eine begriffliche Abgrenzung zu Social Media und Sozialen Netzwerken vor: Social Business for Communication and Collaboration (SB4CC) – so der etwas umständliche Gattungsbegriff – konzentriert sich auf die besonderen Bedürfnissen von Unternehmen und vereint dabei Blogs, Wikis, Activity Streams, Collaborative Writing und File Sharing unter einem Dach. Natürlich kommt das alles nicht aus heiterem Himmel, sondern schreibt eine Tradition fort, nämlich jene der Softwaregattung Unified Communications & Collaboration (UCC), die sich seit einigen Jahren im Unternehmensumfeld als großer Markt etablieren konnte.

Strategische Herangehensweise noch selten

pm-2013-09-19-01Experton geht davon aus, dass Unternehmen mit SB4CC ihre Produktivität steigern können, was zu einer stetig steigenden Nachfrage in den nächsten Jahren führen werde. Das spiegelt sich auch in der Produkt-Nachfrage wieder. Während 2012 die Ausgaben für SB4CC nur neun Prozent der Ausgaben für UCC ausmachten, wird es 2016 bereits ein Viertel dessen sein. Rein rechnerisch resultiert daraus ein Wachstum in diesem Segment von 50 Prozent pro Jahr.

Die aktuelle Verbreitung in deutschen Unternehmen liegt laut Heuer bei derzeit über 40 Prozent, allerdings auf teilweise rudimentären, nicht strategischen Niveau. Bis Ende 2014 planen jedoch 60 Prozent der Befragten einen Einsatz von einzelnen oder ganzheitlichen Lösungen.

Fachabteilungen sind Treiber bei Collaboration

Zu den Treibern zählen derzeit vor allem die Fachabteilungen, da sie nach konkreten Verbesserungen der Arbeitsumgebungen suchten. Dabei erwarten sie “schnellere Problemlösungen” und eine “Beschleunigung der Zusammenarbeit”. Die Unterstützung von Seiten der IT-Abteilung oder der Geschäftsleitung bleibt dabei jedoch weiterhin ungewiss. So sehen viele Abteilungsleiter in der IT-Organisation einen Hemmschuh bei der Implementierung von Social Collaboration. Weil jedoch der Bedarf vorhanden ist, starten Abteilungen dann oft ohne Unterstützung der IT mit Einzelprojekten, mit dem Nebeneffekt, dass auf diese Weise eine Schatten-IT mit unkontrollierbarem Wildwuchs entsteht.

Auf die Frage nach den Gründen gegen die Einführung von Social Collaboration gaben 40 Prozent der Fachentscheider und 33 Prozent der IT-Leiter eine Ablehnung durch die Geschäftsleitung an.

E-Mail bleibt (vorerst) erhalten

Auch die inzwischen beliebte E-Mail-Frage klammerte Experton nicht aus. Unter den Befragten gilt sie weiterhin als wichtige Kommunikationslösung, von der man lediglich bei der Kommunikation mit Kollegen und Kunden mit einen leichten Rückgang rechnet. Fünf Prozent glauben, dass E-Mail in den nächsten fünf Jahren aus der internen Kommunikation verschwinden wird.

Die Ergebnisse der Studie werden in Auszügen auf der Experton-Jahreskonferenz “Expertonale 2013” am 21.11. in Frankfurt vorgestellt.

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