Gartner-Studie: Office 365-Nutzung steigt, aber Anwender sehen noch große Defizite beim Geschäftsnutzen
Das Analystenhaus Gartner ermittelt in regelmäßigen Abständen Zahlen über die Verbreitung von Office 365 in Unternehmen. Bei einer aktuellen Studie wurde erstmals zusätzlich auch der Nutzen der einzelnen Microsoft-Apps für die geschäftlichen Abläufe abgefragt. Hier tut sich eine große Lücke auf zwischen den stark genutzten Exchange und Office und dem Rest der Cloud-Anwendungen.
Mit seiner Office 365-Missionierung im Geschäftskundenumfeld kommt Microsoft zügig voran, wie die kleine Gartner-Studie „How to Work With (or Compete Against) Microsoft Office 365“ zeigt. Unter den 160 befragten IT-Profis aus (vermutlich überwiegend nordamerikanischen) Anwenderunternehmen setzen inzwischen 61 Prozent Office 365 ein, 23 Prozent planen das innerhalb von sechs Monaten, und 15 Prozent haben noch keinerlei Ambitionen (Grafik links oben).
Welche Office-365-Apps kommen in Unternehmen zum Einsatz?
Interessant ist zunächst einmal, welche der 18 berücksichtigten Office 365-Komponenten überhaupt bei den Microsoft-Cloud-Kunden genutzt werden. Die top-Sechs kommen in mehr als der Hälfte der Unternehmen zum Einsatz, drei weitere bei 45 Prozent. Hier die Liste der Spitzenreiter:
- Office Pro Plus – also die altgedienten Office-Clients (88 Prozent)
- Exchange Online und Outlook (82 Prozent)
- OneDrive for Business (79 Prozent)
- SharePoint (74 Prozent)
- OneNote (70 Prozent)
- Skype for Business (68 Prozent)
- Teams (49 Prozent)
- PowerBI (47 Prozent)
- Yammer (46 Prozent)
- Project Online (30 Prozent)
- Delve (30 Prozent)
Und welchen Office 365-Komponenten bringen den meisten Geschäftsnutzen?
Neben dem reinen Einsatz (‚adoption‘) von Office 365-Apps hat der Gartner-Autor Craig Roth dieses Mal auch den Nutzen für das Geschäft (‚value‘) abgefragt. Überraschenderweise sieht hier das Ergebnis deutlich anders aus, es kamen große Diskrepanzen heraus zwischen einerseits als sehr wichtig eingestuften und andererseits als weniger wichtig eingestuften Office 365-Komponenten. Die Befragten hatten dazu 100 Punkte für die bei ihnen eingesetzten Apps zu vergeben.
Klare Wertschätzungs-Sieger sind E-Mail (Exchange/Outlook) mit 33 Punkten vor Office mit 29 Punkten. SharePoint kommt nur auf 14 Punkte, was auch mit einem altbekannten Wahrnehmungsproblem des Portal-Servers zusammenhängen dürfte.
Fazit: Unternehmen müssen optimalen Einsatz lernen
Roth kommentiert die Ergebnisse so: „Für mich ist dieses Ergebnis kein Urteil über die Qualität bestimmter Komponenten. Vielmehr zeigt sich hier, wie viel die Organisationen noch über optimalen Einsatz lernen und wie sich die Arbeitsgewohnheiten ändern müssen.“
- Studie ermittelt Erfolgsfaktoren für SharePoint-Intranets - 21. September 2023
- Teams-Aufzeichnungen per API aufrufen und transkribieren ist jetzt kostenpflichtig - 13. September 2023
- Tipp: Dateien in OneDrive und SharePoint können Sie jetzt als Favoriten markieren - 7. September 2023
Sehr spannend die Auswertung – da muss noch einiges passieren, dass die Tools auch wirklich bei den Anwendern ankommen…