Grundlagen 'SharePoint-Webpart für Inhaltssuche' - Teil 1: Übersicht
Dieser Artikel ist der Start einer mehrteiligen Serie, die sich mit dem SharePoint-Webpart für Inhaltssuche beschäftigt. Dabei wird zunächst die Frage beantwortet, warum dieser Webpart in modernen SharePoint-Anwendungen wichtig ist, obwohl er vergleichsweise wenig genutzt wird. Vor allem aber geht es darum, konkrete Anwendungsbeispiele zu beschreiben und Schritt für Schritt die Konfiguration des Webparts zu erklären.
Wofür nutzt der Webpart für Inhaltssuche?
Serie ‚Webpart Inhaltssuche‘
- Grundlagen ‚SharePoint-Webpart für Inhaltssuche‘ – Teil 1: Übersicht
- Webpart für Inhaltssuche – Teil 2: Abfragen erstellen mit KQL
- Webpart für Inhaltssuche – Teil 3: Darstellung anpassen mit Displaytemplates
- Webpart für Inhaltssuche – Teil 4: Vordefinierte Suchen erstellen
In modernen SharePoint-Anwendungen versucht man, auf Drilldown-Strukturen zu verzichten, um den Benutzern die Navigation so einfach wie möglich zu machen und die Zahl der Klicks zu gesuchten Ressourcen zu verringern. Dies erreicht man zum Beispiel, indem man dedizierte Elemente für die Dokumentensuche oder -navigation vorgibt. Diese stehen dann an verschiedenen Stellen einer Site zur Verfügung und ermöglichen das Navigieren, Suchen oder Hochladen von Dokumente per Regeln. Voraussetzung dafür ist eine durchgeplante Informationsarchitektur, die Informationen müssen über die Suche aufbereitet werden. Über Inhaltstypen und deren Eigenschaften werden Inhalte schnell gefunden, es ist nicht mehr relevant, wo genau die Informationen liegen. Genau für solche Zwecke ist der Webpart für Inhaltssuche konzipiert.
Webpart für Inhaltssuche versus Suchergebnis-Webpart
Der Webpart für Inhaltssuche (Content Query Webpart) wurde in SharePoint 2013 neu eingeführt, wärend es den ähnlichen Suchergebnis-Webpart (Search Results Webpart) schon länger gibt. In SharePoint 2013 und 2016 ähneln sich beide Webparts stark. Die wichtigsten Unterschiede sind, dass der Webpart für Inhaltssuche andere Konfigurationsmöglichkeiten bietet und dass er im Gegensatz zum Suchergebniswebpart nur in der Enterprise Edition verfügbar ist. Wir beschränken uns hier trotzdem auf den Webpart für Inhaltssuche, denn wenn man die grundlegenden Konzepte verstanden hat, kann man auch den Suchergebnis-Webpart entsprechend konfigurieren. Wichtige Voraussetzung für das Arbeiten mit diesen Webparts ist übrigens eine konfigurierte Suchanwendung, die bereits Inhalt indiziert hat.
Der Webpart für Inhaltssuche findet sich in der Gruppe Content Rollup und trägt dort den Namen Content Search. Es gibt auch noch einen Webpart Content Query, welcher mit XSLT arbeitet, also völlig anders als der Webpart für Inhaltssuche. Fügt man den Webpart für Inhaltssuche auf einer Seite ohne Konfiguration ein, bekommt man zunächst eine wenig sinnvolle Darstellung. Meist sind es nur drei graue Kacheln, neben denen ein nichtssagender Link steht (siehe Bild oben links).
So wird der Webpart konfiguriert
Beginnt man mit dem Bearbeiten des Webparts, tauchen einige Fragen bezüglich der vielen Einstellungen im Abschnitt Properties auf. Interessantest ist hier etwa der Inhalt hinter der Schaltfläche Change query. Darüber ändert man die Abfrage, die der Webpart im Suchindex ausführt. Wie diese Abfrage genau funktioniert, erklärt einer der nachfolgenden Artikel. Der Abschnitt Number of items to show gibt an, wie viele Ergebnisse aus der Abfrage auf einmal angezeigt werden sollen.
Spannend ist auch der Abschnitt Display Templates. Hier wird festgelegt wie die Suchergebnisse präsentiert werden. Dabei helfen zwei Typen von Vorlagen. Das Control Template legt fest, wie die Präsentation der gesamten Suchergebnisse erfolgt. Soll zum Beispiel in Form einer Liste jedes Ergebnis auf einer Zeile stehen, oder sollen diese, wie bei Bildern üblich, als Slideshow präsentiert werden. Man kann die Ergebnisse auch als Tabelle formatieren, was man aber selber entwickeln muss. Hier in der Abbildung wäre das das Template List Table Control.
Wie wird das Suchergebnis angezeigt?
Das Item Template legt dagegen fest, wie jedes einzelne Suchergebnis dargestellt wird. So wird auch klar, was der graue Kasten bei den Suchergebnissen darstellt, nämlich einen Platzhalter für ein Bild. Bei Office-Dokumente in SharePoint macht ein Bild hingegen weniger Sinn.
Stellt man das Template beispielsweise auf Two Lines ein, sieht die Ansicht gleich ganz anders aus (siehe Bild links). Allerdings erscheint dabei nur eine Zeile und nicht zwei, wie es das Template verspricht. Um zwei anzuzeigen, muss der Abschnitt Property Mappings erweitert und die Option Change the mapping of managed properties for the fields in the Item Display Template aktiviert werden. Jetzt kann man im Dropdown Line 2 eine Eigenschaft auswählen, welche angezeigt werden soll. In der Drop-Down-Box werden unter anderem alle verwalteten
Eigenschaften angezeigt, welche SharePoint durchsucht. Allerdings ist nicht jede Eigenschaft an jedes Element gebunden.
Als Beispiel wählen wir hier die Eigenschaft Author, denn diese ist immer vorhanden. Nach ein Klick auf Apply sehen die Suchergebnisse schon aussagekräftiger aus. Natürlich sind auch hier viele eigene Anpassungen möglich, es lohnt sich, damit ein wenig zu experimentieren. Die Einstellungen im Abschnitt Settings sollten übrigens am Anfang unverändert bleiben.
- Serie Workflows mit SharePoint Designer (Teil 5): Genehmigungen mit mehr als zwei Auswahlmöglichkeiten erstellen - 10. Oktober 2018
- Serie: Workflows mit SharePoint Designer (Teil 4): Subwebs anlegen mit Webservices und Designer Workflows - 31. Juli 2018
- Serie: Workflows mit dem SharePoint Designer (Teil 3): So ermittelt man den höchsten Wert aus einer Spalte - 28. Mai 2018
hallo, gibt es so etwas auch für Sharepoint 2019/Microsoft 365.
Dort ist das alles nicht zu finden?!
Das müsste das hier sein, oder? Muss man vermutlich eigens aktivieren. https://www.spguides.com/content-query-web-part-sharepoint-online/