Ist Teams jetzt ein vollwertiger Skype-Ersatz? Fünf Gründe, warum Microsoft zu viel verspricht
Microsoft hat in einem Blogpost verkündet, dass Teams inzwischen die angekündigte Funktionsparität mit Skype for Business Online erreicht hat. Damit sei Teams jetzt eine „vollständige Meeting und Telefonie-Lösung“, und Unternehmen können damit anfangen, Skype durch Teams zu ersetzen.
Ben Stegink ist dieser Aussage auf den Grund gegangen und hat sich angeschaut, ob nun aus Sicht der Anwender tatsächlich Skype for Business überflüssig wird. Er fand dabei einige Unzulänglichkeiten und widerspricht Microsoft in seinem Blogbeitrag. Hier seine fünf Einwände, warum Microsoft Teams aktuell noch keinesfalls als vollwertiger Skype-Ersatz genutzt werden kann:
1. Keine Meetings mit eigenen Kontakten
Microsoft nennt Teams eine „vollständige Meeting- und Telefonie-Lösung“. Das stimmt in weiten Teilen, allerdings ist es nicht möglich, wie in Skype Ad-hoc-Meetings mit den eigenen Kontakten durchzuführen.
2. Keine Kontakte
Die Skype for Business-Kontaktliste ist nicht in Microsoft Teams vorhanden. Genau das sollte man aber von einer Ersatzlösung erwarten können. Die ein oder anderen Kontakte sind da, aber rund 95 Prozent fehlen. Man kann sie auch nicht in Kontaktgruppen bewegen, wie das in Skype geht. Die entsprechenden Gruppen erscheinen zwar in Teams, sie sind aber leer. Der einzige Ort, an dem man in Teams Kontakte hinzufügen kann, sind Favoriten.
3. On-Premises außen vor
Federation funktioniert nur mit Office 365-Konten, nicht mit On-Premises. In Skype for Business Online kann man sowohl mit föderierten Skype for Business-Online wie mit On-Premises-Konten kommunizieren. Diese Funktionalität ist aber angekündigt.
4. Bildschirm teilen ohne Anruf
In Skype for Business Online kann im Rahmen eines Text-Chat parallel den Bildschirm teilen, Teams hingegen setzt einen Audio-/Video-Anruf voraus.
5. Uneinheitliche Ausgabe von Instant-Messages
Wenn sowohl der Teams- als auch der Skype for Business-Client installiert sind, gibt es seltsame Effekte bei der Ausgabe von Nachrichten, die über föderierte Clients versendet werden. Das Routing ist unklar, manchmal landet eine Message in Teams, manchmal in Skype.
UPDATE: Eine Vielzahl weiterer fehlender oder nicht vollständig umgesetzter Funktionen monieren etliche User in den Kommentaren unter dem Microsoft-Artikel: https://techcommunity.microsoft.com/t5/Microsoft-Teams-Blog/Microsoft-Teams-is-now-a-complete-meeting-and-calling-solution/ba-p/236042
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Wäre nicht das erste Mal, dass MS was verspricht/behauptet was sich dann anders darstellt.
[…] Microsoft wirbt derzeit damit, dass Teams nun alle Funktionen von Skype for Business umfasst. Wolfgang Miedl von SharePoint360.de hat das beleuchtet in einem Artikel und stellt fest, wo es doch noch Lücken gibt. […]