Das rasante Wachstum von Microsoft Teams seit dem Start Ende 2016 ließ schon erahnen, dass man den Hauptkonkurrenten Slack in absehbarer Zeit überholen könnte. Auf der Partnerkonferenz Inspire 2019 gab Microsoft nun vor zwei Wochen bekannt, dass mittlerweile 13 Millionen Anwender weltweit täglich mit Teams arbeiten. Dem gegenüber wird Slack laut deren letzter Meldung im April von 10 Millionen täglich eingesetzt. Slack-Chef Stewart Butterfield nahm inzwischen dazu Stellung und relativierte die Microsoft-Position.
Selbstläufer im Microsoft-Umfeld
Zunächst einmal ist die Wachstumskurve von Teams beeindruckend. Entscheidend dazu beigetragen hat Microsofts große Verbreitung im Geschäftskundenumfeld. Denn jede Firma mit Office 365-Lizenz kann Teams ohne zusätzliche Kosten verwenden. Des weiteren spricht die schnelle Verbreitung aber auch für ein enormes Interesse an derartigen simplen Tools für Teamarbeit, Chat und Kommunikation in Unternehmen. Slack war hier schon vor Jahren Vorreiter, und Microsoft ist wie so oft später in ein boomendes Segment eingestiegen, um dann groß herauszukommen.
„Bei der User-Experience kann Teams nicht mithalten.“
Bezüglich der Bedeutung der gemeldeten Teams-Nutzerzahl ist Butterfield allerdings skeptisch: „Sofern diese Zahl aus der viel größeren Verbreitung von Office 365 resultiert, denke ich nicht, dass das eine Bedrohung für unser Geschäft ist.“ Er zog dabei auch den Vergleich zu anderen Geschäftsfeldern, in denen Microsoft nicht die Marktführerschaft erreichte, so etwa im Bereich Suchmaschinen. Entscheidend ist seiner Ansicht nach die User-Experience, und hier könne Microsoft nicht mithalten. Als weitere Stärke von Slack nannte er die Anbindung an Drittanbieter-Schnittstellen.
Interessant für den weiteren Verlauf der Erfolgsgeschichte wird in nächster Zeit in jedem Fall die Frage sein, wie stark es Microsoft gelingen wird, Teams auch außerhalb der angestammten Geschäftskunden, vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen zu platzieren.
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