Microsoft stampft ‘Office on Demand’ wieder ein – Alternativen zukünftig nur noch über die Cloud
Als Microsoft vor zwei Jahren Office 2013 vorstellte, zählte “Click-to-Run” zu den wichtigsten Innovationen. Damit war es erstmalig möglich, ein Office-Paket alternativ zur klassischen lokalen (MSI-)Installation mittels Streaming-Technologie über das Internet bereitzustellen. Ebenso spannend war das darauf basierenden Angebot “Office on Demand”. Die Idee dabei ist, dass auch jene Anwender mit Office-Dokumenten arbeiten, können, die kein Microsoft Office oder nur eine veraltete Version an ihrem Arbeitsplatz haben (hier mehr zu den Grundlagen). Während früher nichts an einer lokalen Installation vorbeiführte, ermöglichte Office on Demand erstmals eine Adhoc-Bereitstellung eines voll funktionsfähigen Word oder Excel mit einem simplen Klick im Browser. Sobald die Bearbeitung abgeschlossen ist, verschwinden die Anwendungsdateien wieder spurlos vom PC.
So interessant dieser Ansatz vom technischen Standpunkt her auch sein mochte, so mangelte es ihm in der angebotenen Form (als Teil einiger Office 365-Pläne) offenbar an der Benutzerakzeptanz. Bereits im August gab Microsoft daher über eine etwas versteckte Mitteilung im Office 365-Forum bekannt, dass Office on Demand im November 2014 aus dem Office 365-Portfolio entfernt wird.
Alternativen: Office Online, VDI Desktop oder Azure Remote App
Im Regen wollen die Redmonder die Anwender aber nicht stehen lassen, und tatsächlich gibt es in der Zwischenzeit sogar mehrere alternative Office-Clients als Cloud-Services. Da wäre zunächst einmal Office Online, das die Bearbeitung von Office-Dateien auf beliebigen Geräten ermöglicht. Allerdings ist der Funktionsumfang des Browser-Office bisher vergleichsweise gering und stellt daher in vielen Fällen eher eine Notlösung denn einen Ersatz für die Desktop-Clients dar.
Die anderen beiden Ausweichmöglichkeiten basieren auf Terminal-Server-Technik. Da wäre zum einen die demnächst verfügbare “Shared Computer Activation”, die ein Office 365 Professional Plus per Virtual Desktop Infrastructure (VDI) über einem Remote Desktop bereitstellt. Der Nachteil hier ist, dass der Anwender neben seiner persönlichen Desktopumgebung für die Office-Bearbeitung auf einen kompletten Terminal-Server-Desktop umschalten muss.
Office im “seamless” Terminal-Fenster
Die zweite Variante auf Basis der neuen Microsoft Azure RemoteApp klingt da schon eher als echter Ersatz. Auch hier kommen die Office-Anwendung über den Terminal-Server an den Client, gehostet wird das ganze in der Azure-Cloud. Der Benutzer bekommt diese Apps im Seamless Modus präsentiert, so dass sie sich auf dem Desktop wie eine lokal installierte App anfühlen. Auch RemoteApp ist derzeit noch nicht fertiggestellt, Interessierte können aber bereits die Vorabversion mit den vier Office-Kernanwendungen und Paint testen (siehe Bild).
Alle Infos dazu gibt es unter http://remoteapp.azure.com, die kostenlose Testinstallation mit einer obligatorischen Live-ID ist auf direktem Weg hier zu finden.
Betroffene Pläne
Betroffen von der Einstellung von Office on Demand sind folgende Office 365-Pläne: Office 365 Small Business Premium, Midsize Business, Enterprise und Office 365 ProPlus.
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