Microsoft startet mit der Deutschland Cloud einen zweiten Anlauf

Gestern hat Microsoft seine angekündigte neue „Deutschland-Cloud“ gestartet. Den Anfang macht Azure, in einigen Monaten sollen weitere Dienste wie Office 365 und Dynamics folgen. Eigens dafür hat Microsoft nun Rechenzentren in Berlin und Frankfurt aufgebaut, die den besonderen Anforderungen vieler deutscher Unternehmen entsprechen sollen.

Schlussstrich unter die Microsoft Cloud Deutschland

Damit wurde auch ein Schlussstrich gezogen unter den ersten, wenig erfolgreichen Anlauf mit Cloud-Diensten aus Deutschland. Im Zuge der sehr schleppenden Cloud-Akzeptanz im deutschsprachigen Markt brachte Microsoft 2015 seine ‚Cloud Deutschland‘ heraus, die in Rechenzentren des Datentreuhänders Telekom betrieben wurde. Von Anfang wirkte das Konstrukt unausgegoren und war mit einigen Makeln behaftet. So lagen die Preise für regional gehostete Office 365-Dienste deutlich höher als die für das internationale Angebot. Gleichzeitig mussten die Kunden auf einige Dienste verzichten, die zeitverzögert oder gar nicht in der hiesigen „Cloud-Insel“ angeboten wurden, so zum Beispiel Yammer oder gewisse OneDrive-Funktionen.

Fragen wie Cloud Act bleiben offen

Beim neuen Microsoft- Angebot ist eine vollständige Anbindung an die weltweite Cloud sichergestellt. Welche Daten genau in Deutschland gespeichert werden, und wo, wird allerdings nicht genannt. Microsoft beschränkt sich bisher auf die Aussage „bestimmte Kundendaten in Deutschland“. Für Unternehmen, die auf eine ausschließliche Datenhaltung innerhalb deutscher oder EU-Grenzen bestehen, dürften also noch einige Fragen zu klären sein. Insbesondere der US-amerikanische Cloud Act hatte die Debatte im letzten Jahr neu angefacht, da auf dieser Basis die Datenherausgabe an Behörden keinesfalls abgeschafft, sondern rechtlich neu geregelt wurde. Hier stehen noch einige Verhandlungen mit der EU und weiteren Staaten aus.

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