Office 2013 News: Microsoft bringt mit Office Store den Marktplatz für Entwickler und Unternehmensanwender

Office-2013-LogoDas Konzept der neuen, Web-kompatiblen Office-Apps habe ich schon im letzten Beitrag erklärt. Damit das ganze Modell zum Fliegen kommt, braucht es aber auch ein attraktives Vertriebs- und Verteilungssystem – und das führt Microsoft in Form des künftigen Office 2013-Store ein. Für Unternehmen wird es alternativ oder ergänzend ein internes Distributions-System geben, den Corporate Catalog.

Microsoft überträgt damit die von Apple sehr erfolgreich etablierte Idee auch auf seine Office-Welt. Entwickler können dorthin Lösungen für Office und Sharepoint hochladen, die sich sowohl an geschäftliche Anwender wie Konsumenten richten. Microsoft kümmert sich mit einem Validierungsverfahren darum, dass der Code gewissen Qualitätsstandards entspricht, bevor die App veröffentlicht wird.

Microsoft sieht für den Erwerb beziehungsweise die Installation von Office Apps vier verschiedene Distributionswege vor:

Öffentlicher Office Store

Der Office Store wird komplett von Microsoft betrieben – auf der Domain Office.com. Entwickler können hier ihre Office-Lösungen veröffentlichen und verkaufen, auf der anderen Seite können Anwender und IT-Fachleute hierüber die Apps für den persönlichen und den geschäftliche Verwendung erwerben. Microsoft kümmert sich um eine sogenannte „End-to-end-Experience“, die für problemloses, bequemes Handling von Suche, Kauf und Updates steht.

Sharepoint Corporate Solution Catalog

Dabei handelt es sich um firmeninterne Repositories für Seitenleisten- und kontextuelle Apps. Diese stehen allen Sharepoint-Kunden zur Verfügung – auch mit Office 365. Der Solution Katalog ermöglicht das Publizieren und das Management von unternehmenseigenen Lösungen – aber auch von jenen, die über den Office Store erworben wurden.

Exchange Catalog

Auch dieser ist für den internen Einsatz vorgesehen – und zwar speziell für kontextuelle App, die für Exchange-Benutzer verfügbar sind. Auch hier werden im Office-Store gekaufte App in die Verwaltung mit übernommen.

Datei-basierender Solution Catalog

Hierbei handelt es sich um ein firmeninternes Lösungs-Repository für Seitenleisten und Inhalts-Apps– und zwar über simple Netzwerk-Shares. Dabei muss lediglich der Zugriff auf beschreibende (XML-)Manifest-Dateien im Ordner gewährleistet sein. Die Verwaltung von Updates klappt auch hier automatisiert, Apps können zentral aktualisiert werden, die Verteilung erfolgt automatisch per Push auf die Clients.

Insert Agave AppMicrosoft spricht übrigens bei Office Apps auch von „Quick-Hit-Apps“ und verspricht den Anwendern insgesamt ein einfaches Handling des neuen App- und Store-Modells. Exemplarisch veranschaulichen die Redmonder dies an der Prozedur mit einer Excel-App: Um eine solche zu installieren, muss man sich zunächst in Office über sein Microsoft-Konto einloggen. Anschließend öffnet man eine Arbeitsmappe, wählt im „Einfügen“-Tab des Ribbons “Office Apps“ und öffnet damit den Marktplatz (siehe Bild) zur Auswahl der gewünschten App. Von wo aus man eine App installiert, spielt keine Rolle, der Zugang zum Marketplace ist vom Unternehmens- oder Privat Client wie auch über Office 365 auf identische Weise möglich.

Sharepoint 2013 und Office Apps

Auch Sharepoint 2013 wird das neue Web-basierenden App-Modell unterstützen, denn Office Apps können mit Sharepoint-Inhalten und Services interagieren. Denkbar sind laut Microsoft beispielsweise Geschäftsanwendungen, in denen eine Sharepoint-App mit einer Dokumentenbibliothek interagiert – basierend auf einer Dokumentenvorlage mit eingebetteter Office App.

wm@sharepoin