SAP und Sharepoint integrieren: Einfacher Datenzugriff mit dem BCS Connector von Theobald Software
Mit seinen ERPConnect Services bietet die Theobald Software seit kurzem eine Produkt-Suite an, die nahtlose Verbindungen zwischen ERP-Anwendungen auf SAP-Basis und Sharepoint 2010 ermöglicht. Die ERPConnect Services stellen dabei verschiedene Werkzeuge für Sharepoint-SAP-Integrationsszenarien bereit. An Power-User beispielsweise richtet sich die Komponente BCS Connector, die ohne viel Programmieraufwand Lese- und Schreibzugriff auf SAP-Daten über Sharepoint bietet. Im Folgenden wird die grundlegende Funktionsweise des BCS Connector anhand eines Beispielszenarios mit Materialdaten (Lagerort) aus einem SAP-System vorgestellt.
Wie der Name bereits andeutet, setzt der BCS Connector auf die Business Connectivity Services (BCS) auf, die als Bestandteil von Sharepoint 2010 Standardfunktionen zur SAP-Anbindung bereitstellen. Der Konnektor wird als Komponente der ERPConnect Services entweder auf dem SharePoint Server oder auf einer separaten Entwicklungsmaschine installiert. Dabei wird zunächst ein BCS-Modell erstellt und auf dem SharePoint-Server gespeichert. Anschließend werden in SharePoint externe Inhaltstypen definiert, die ein Grundbaustein für BCS sind und den Zugriff auf SAP-Daten ermöglichen.
Das folgende Beispiel führt durch das Erstellen eines BCS-Modells für Materialdaten (Lagerort) aus einem SAP-System.
1. Verbindung des BCS Connector mit SharePoint und SAP
Im ersten Schritt wird mit dem BCS Connector eine Verbindung zum Sharepoint-Server sowie zur SAP-Instanz hergestellt. Um die Anmeldung per Single Sign-On zu vereinfachen, kann bei der Konfiguration der SAP-Verbindung neben den erforderlichen Verbindungsdaten optional auch eine Secure Store ID angeben werden. Während der Laufzeit werden dabei die SAP-Anmeldedaten des aktuellen Benutzers bereitgestellt, der Sharepoint-Benutzer meldet sich folglich mit seinen Anmeldedaten am SAP-System an.
2. BCS-Modell erstellen mit Entity-Definition
Nun wird ein BCS-Modell erstellt – und das beginnt mit der Definition einer Entity, die einem externen Inhaltstyp in Sharepoint entspricht. Der BCS Connector vereinfacht diesen Schritt, indem man eine SAP-Tabelle oder einen SAP-Funktionsbaustein als Basis für die Entity auswählt. Innerhalb eines BCS-Modells können eine oder mehrere Entities definiert werden. Der BCS Connector erstellt dabei die wesentlichen Merkmale automatisch, inklusive der Eigenschaften
(Entity Properties) und Funktionen (Entity Operations). Im Anschluss lassen sich diese nachbearbeiten, um beispielsweise den Namen der Entity oder deren Eigenschaften zu ändern.
3. Entity-Operationen für den SAP-Zugriff festlegen
Wählt man eine SAP-Tabelle als Basis für die Entity aus, definiert der BCS Connector standardmäßig die Operationen Read Table und Read Table Record für den Lesezugriff auf die Tabelle. Diese beiden Operationen sind für ein BCS-Modell immer erforderlich, zusätzlich können über die Angabe geeigneter SAP-Funktionsbausteine auch noch Funktionen wie Create, Update oder Delete ergänzt werden.
Auf vergleichbare Weise lässt sich auch ein SAP-Funktionsbaustein als Basis für eine Entity auswählen. Standardmäßig werden dabei keine Operationen vordefiniert, stattdessen können unter Auswahl der geeigneten SAP-Funktionsbausteine die Operationen Read, Read Record, Create, Update und Delete hinzugefügt werden. Zur Auswahl kommen dabei sowohl Standard-SAP-Funktionsbausteine wie kundenspezifische Funktionsbausteine (Z-Module).
4. Ausgbe der SAP-Daten mit Entity-Filter verfeinern
Für die Read-Table-Operation lassen sich Filter zur Ausgabe der Daten definieren. Auf diese Weise erhalten die Anwender in Sharepoint die Möglichkeit, die Anzeige der SAP-Daten zu verfeinern oder nach bestimmten SAP-Daten zu suchen. Der BCS Connector bietet zu diesem Zweck das Anlegen von Filtern der Typen Limit, Platzhalter (Wildcard) und Vergleich (Comparison) an.
5. SharePoint-Oberfläche für den SAP-Zugriff
Der BCS Connector ermöglicht das Speichern der Modelle in der Sharepoint-BCS-Metadatenbank. Dazu müssen entsprechende Zugriffsberechtigungen auf dem Sharepoint Server existieren. Auch das Anlegen externer Listen in Sharepoint kann mit dem BCS Connector durchgeführt werden.
Auf diese Weise erhalten SharePoint-Benutzer eine Oberfläche, über die sie mit SAP-Daten arbeiten können. Hierbei werden auch Standardfunktionen wie die Definition von Anzeigen für externe Listen unterstützt. Sharepoint-Entwickler wiederum haben die Möglichkeit, eine externe Liste als Datenquelle für eine spezifische Anwendung zu verwenden.
6. Export in Visual Studio für individuelle Projekte
Für die Entwicklung umfangreicherer Sharepoint-SAP-Integrationslösungen bietet der BCS-Connector eine Export-Funktion nach Visual Studio 2010. Bei einem solchen Export wird für BCS-Entitys und Operationen automatisch eine BCS-Lösung erstellt. Diese Lösung kann dann in Visual Studio erweitert werden, zum Beispiel mit individuellen SharePoint-Benutzeroberflächen in Form von Web-Parts oder mit zusätzlicher Programmlogik.
Weitere Informationen zum BCS Connector und zu den ERPConnect Services finden sie auf http://www.theobald-software.com. Im Download-Bereich stehen neben einer kostenlosen 30-Tage-Testversion weitere Materialien wie Webcasts, Click-Throughs und Whitepapers sowie die Online-Hilfe zur Verfügung.
Autor: Christoph Schuler
Noch einfacher und kompletter können die SAP Daten über Theobald Software und dem Layer2 BDLC mit SharePoint verbunden werden. Dabei werden die externen Daten mit echten SharePoint Listen repliziert. Dies vereinfacht nicht nur die Architektur und Lizenzierung (Nutzer greifen nur auf SharePoint zu) sondern ermöglicht auch Suche, Änderungsmitteilungen und Workflows in SharePoint, wenn SAP Daten sich ändern…
Mehr Info:
http://www.layer2.de/en/community/FAQs/BDLC/Pages/SharePoint-SAP-How-to-connect.aspx