Sharepoint 2013 im direkten Vergleich mit Sharepoint 2010: Die wichtigsten Unterschiede
Sharepoint 2013 bringt ein Vielzahl an Neuerungen. In vielen Fällen hat Microsoft bestehende Funktionen des Vorgängers Sharepoint 2010 verbessert oder erweitert, teilweise werden etablierte Mechanismen durch neuartige, ähnliche ersetzt. Und einige wichtige Features fallen sogar komplett heraus – zum Beispiel der Design-View im SharePoint Designer. Hier eine Schellübersicht über die wichtigsten Änderungen:
- Sharepoint 2013 führt ein neues Cloud-App-Modell ein, bei dem Entwickler Anwendungen nun auf der Grundlage von Webstandards wie HTML und Javascript schreiben können. Das mit Sharepoint 2010 eingeführte Konzept der Sandboxed Solutions wird in der kommenden Version nicht mehr unterstützt. Dabei handelt es sich um eine Technik zur Bereitstellung wiederverwendbarer Anwendungspakete, die sich simpel auf Sharepoint-Servern und -Farmen verteilen lassen.
- Newsfeeds als wichtiges Element des Social Networkings wurde gegenüber den bisherigen MySites-Funktionen deutlich erweitert. Die neuen Newsfeeds lehnen sich funktional stark an Facebook und Twitter an und bieten vergleichbare Funktionen wie “@” als Personen- und “#” als Schlagwortmarkierung – sogar mit Autovorschlagsfunktion.
- In Sharepoint 2013 gibt es die beiden neuen SiteTemplates “Community Portal” und “Community Site”. Gegenüber dem Discussion Board von 2010 ist der Funktionsumfang gewachsen.
- Sharepoint 2013 enthält keine Meeting Workspace Site Templates mehr.
- Eine für viele Entwickler gravierende Änderung gibt es beim Sharepoint Designer zu verzeichnen. Microsoft hat in der neuen Version den Design-View entfernt und bietet nur mehr den Code-View an. Damit lassen sich viele Projekte zur Anwendungsentwicklung nicht mehr realisieren, stattdessen ist dazu Visual Studio erforderlich. Sehr kritisch hat sich MVP Marc D. Anderson dazu geäußert, sein Blogpost wurde zahlreich kommentiert.
- SharePoint 2010 arbeitet mit Visual Studio 2010 und Sharepoint Designer 2010 zusammen, SharePoint 2013 mit Visual Studio 2012 und SharePoint Designer 2013.
- Sharepoint 2010 unterstützt das .NET-Framework bis zu Version 3.5, während 2013 die Framework-Version 4.0 voraussetzt. Hierbei kann es zu Kompatibilitätsproblemen mit bestehenden Sharepoint-Anwendungen kommen, wie ich bereits in einem Beitrag erläuterte.
- Die Analytics Platform in SharePoint 2013 ersetzt die Web Analytics Service Anwendung von 2010. Die Analytics Engine wurde komplett überarbeitet und kann nun unter anderem die Performace auf Klick- und View-Basis messen.
- Die Personalization Site Templates gibt es nicht mehr, laut Microsoft bietet das Team Site Template vergleichbare Funktionen.
- Sharepoint 2013 wird kein visuelles Upgrade mehr anbieten. Mit dieser Funktion war es möglich, beim Upgrade von Sharepoint 2007 auf 2010 das bisherige User-Interface beizubehalten, während man die darunterliegende Infrastruktur aktualisierte. Zu einem späteren Zeitpunkt ließ sich die Oberfläche auf den neuen Stand umstellen. Version 2013 wird stattdessen über ein neues Site Collection Upgrade Feature verfügen, das ein geändertes Konzept bei Migrationen verfolgt.
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