SharePoint 2016: Wichtige Neuerungen von Hybrid bis MinRole im Überblick
Mitte März hat Microsoft die finale Fassung von SharePoint 2016 freigegeben. Für den 4. Mai ist nun ein Online-Event als offizielle Einführungsveranstaltung angekündigt. Unter dem vielversprechenden Titel “The Future of SharePoint Virtual Event” wird Jeff Teper, der SharePoint- und OneDrive-Chef, nicht nur die Neuerscheinung zelebrieren, sondern auch die weiteren Pläne für das Produktgespann SharePoint und OneDrive verkünden.
Download von SharePoint 2016
SharePoint 2016 kann hier als 180-Tage-Testversion heruntergeladen werden: https://www.microsoft.com/en-us/download/details.aspx?id=51493
Alle neuen Funktionen im Überblick
Was sind die wichtigsten Neuerungen von SharePoint 2016? Wirklich revolutionäres gibt es nicht gegenüber dem Vorgänger 2013, das wichtigste Thema war für Microsoft die engere Anbindung an die inzwischen favorisierte Cloud-Plattform Office 365, die unter dem Schlagwort “Hybrid” eine Reihe an Maßnahmen umfasst. Ansonsten lässt sich eine Vielzahl an Detailverbesserungen feststellen, von denen die wichtigsten hier in einer Übersicht zusammengestellt sind:
Hybrid: SharePoint mit Office 365 verbinden
Microsoft hat Hybrid zum großen Thema von SharePoint 2016 gemacht, um den SharePoint-Anwendern den Übergang in die Office 365-Welt möglichst einfach zu machen. Die Idee ist, dass Online-Services möglichst nahtlos in die lokale SharePoint-Umgebung eingebettet werden. Dabei sind derzeit in der Praxis jedoch noch einige Limitationen zu beachten. Folgende Möglichkeiten werden aktuell hervorgehoben:
OneDrive Redirection
Benutzer können aus der SharePoint-Navigationsleiste direkt auf OneDrive for Business zugreifen und ihre Dateien in der Cloud halten.
Hybride Suche
Die Suche wurde vereinheitlicht, Office 365 übernimmt dabei den lokalen Suchindex von SharePoint und gibt bei jeder Suche Ergebnisse aus beiden Plattformen aus (Bild). Damit ist auch die Voraussetzung für neue Dienste wie Delve geschaffen.
Verbesserungen bei Infrastruktur und Leistung
Serverrollen: MinRole
SharePoint 2016 lässt nun in mehreren unterschiedlichen, definierten Serverrollen installieren, was die Administration vereinfacht. Nicht benötigte Komponenten für eine Serveraufgabe werden dabei weggelassen. Während bisher eine Farm üblicherweise in Frontend und Application aufgeteilt wurde, gibt es nun Fronend, Anwendung (Application), Verteilter Cache (Distributed Cache), Suchen (Search), Benutzerdefiniert (Custom) mund Farm mit einem Server (Single Server Farm).
Zero Downtime Patching
Die Zeiten aufwändiger Patch-Prozeduren sind vorbei. Microsoft verspricht, die Größe und Zahl der Pakete zu reduzieren, außerdem fallen dabei keine Ausfallzeiten mehr an.
Dokumentenbibliotheken ohne 5000-Elemente-Grenze
Offiziell konnten Dokumentenbibliotheken bisher bis zu 30.000.000 Elemente enthalten. Doch in der Praxis war bei Erreichen des Schwellwerts von 5.000 Dokumenten eine Listenanzeige nicht mehr möglich. Mit SharePoint 2016 wurde nun eine automatisches Index-Management integriert, das selbsttätig indexierte Listen erzeugt, um so das (weiter bestehende) Limit zu umgehen.
Größere Dateien Uploaden
Die Maximalgröße für Dateien von 2 Gigabyte wurde beseitigt. Allerdings empfiehlt Microsoft, 10 GB nicht zu überschreiten. Generell gilt weiterhin die Regel, SharePoint beziehungsweise den damit verbundenen SQL Server nicht mit zu vielen Binärdateien zu überfrachten.
Schnelle Site-Erstellung
Websitesammlungen (Site Collections) lassen sich nun innerhalb einer Sekunde anlegen. Bei SharePoint 2013 konnte das über 30 Sekunden dauern.
Neues Compliance Center in SharePoint 2016
In Office 365 gibt es sie schon, und nun kommen die Mechanismen zur Einhaltung von internen und gesetzlichen Regularien beim Verwalten und Archivierten von Geschäftsdokumenten auch in den Server. „In-Place Policy Hold Center“ und „Compliance Center“ ermöglichen das Anlegen von Richtlinien, um beispielsweise Dateien aus OneDrive for Business nach einer bestimmten Zeit unwiederbringlich zu löschen.
Neue Collaboration-Funktionen
Dauerhafte Links (Durable Links)
Ein Problem bei der Freigabe von Dateien in SharePoint-Umgebungen war bisher, dass die weitergegebenen Links nach einem Verschieben oder Umbenennen der Quelldatei ungültig wurden. Mit den Durable Links, die auf der Resource ID des Dokuments basieren, bleiben nun Links dauerhaft gültig. Diese Funktion ist übrigens auch ohne SharePoint 2016 mit dem Office Online Server (früher Office Web Apps Server) erhältlich.
Site Folders
Die Navigation in SharePoint war in der Vergangenheit an etlichen Stellen inkonsistent. Mit den Site Folders aus Office 365 wurde nun eine einheitliche Stelle geschaffen, von der aus die Benutzer auf alle Dokumente zugreifen können, aber auch auf Sites und Bibliotheken.
Weitere Infos zum Start von SharePoint 2016:
- Alle Infos zum Online-Event am 4. Mai fasst dieser Blogbeitrag zusammen: http://blogs.office.com/2016/03/14/sharepoint-2016-rtm-and-the-future-of-sharepoint-event
- Eine komplette Übersicht über die Neuerungen von SharePoint 2016 liefert Microsoft auf dieser TechNet-Seite: https://technet.microsoft.com/de-de/library/mt346121(v=office.16).aspx
- Auf dem Blog von Bill Baer findet sich eine weitere Sammlung der relevanten Neuheiten: https://blogs.technet.microsoft.com/wbaer/2015/05/12/whats-new-in-sharepoint-server-2016-installation-and-deployment/
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