SharePoint günstiger hosten mit Azure: Vier IaaS-Varianten im Vergleich
Der SharePoint-Betrieb im eigenen Unternehmen ist kostspielig, doch die Alternative muss nicht Office 365 mit dem funktional eingeschränkten SharePoint Online lauten. Bisher gab es dafür Hosting-Angebote von spezialisierten Microsoft-Partnern, doch mit den neuen IaaS-Angeboten von Azure mischt Microsoft die Karten neu. Weil auf dieser virtuellen Plattform Hardware- und Betriebskosten wegfallen, wird die “eigene” SharePoint-Farm sowohl für Kunden wie auch für SharePoint-Dienstleister zu einer interessanten Betriebs-Alternative. Wir stellen die vier gängigen Szenarien und ihre Vor- und Nachteile dar. – Autor: Arndt Dienstbier, IF-Blueprint
SharePoint-Hosting war bisher zu komplex
Vielen Unternehmen sind nicht unbedingt scharf darauf, den Betrieb der SharePoint-Farmen selber in die Hand zu nehmen. Doch nur wenige Projektdienstleister haben in der Vergangenheit auch den Betrieb von SharePoint angeboten. Denn das Betreiben der Hardware selbst wie auch die Erfüllung von Dienstgütevereinbarungen (Service Level Agreements – SLAs) erfordern einen hohen Aufwand, der sich selten lohnt. Doch mit der Ausbreitung von Cloud-Plattformen haben sich die Voraussetzungen grundlegend geändert. Microsoft reagierte darauf und räumt die Möglichkeit ein, SharePoint auf Azure Infrastructure as a Service (IaaS) zu installieren.
Vier virtuelle Hosting-Optionen für SharePoint auf Azure:
- Hosted SharePoint
In diesem Modell kommt Azure per IaaS zum Einsatz. Der Dienstleister betreibt dabei die Serverumgebung komplett eigenverantwortlich, er implementiert ein Active Directory (AD) und stellt SharePoint in virtuellen Maschinen auf Azure bereit. Der Kunde nutzt SharePoint hierbei als Service, er hat keine administrativen Rechte auf den virtuellen Servern und klar definierte, begrenzte Zugriffsrechte auf SharePoint. - Managed SharePoint
Auch hier kommt Azure als IaaS zum Einsatz, der Dienstleister stellt die Infrastruktur wie vereinbart bereit, aber die Kunden betreiben und administrieren das System selbst. Dabei verfügen sie über definierte administrative Zugriffsrechte auf der SharePoint-Farm. - Dedicated SharePoint
Der Dienstleister stellt AD und SharePoint VMs bereit, der Kunde betreibt und administriert das System selbst oder delegiert die Wartung an den Dienstleister. Weitere Leistungen werden nach individueller Vereinbarung bezogen. Der Kunde verfügt über die vollen administrativen Rechte auf den Servern. - Testumgebung
Der Dienstleister setzt die komplette IaaS-Umgebung auf, der Kunde verfügt über alle Rechte in der Testumgebung.
Weitere Optionen beim Hosting auf Azure:
- Azure bietet die Option, eine SharePoint-Farm je nach Bedarf oder in Abhängigkeit der Systemauslastung zu skalieren. Für nicht genutzte Ressourcen fallen keine Kosten an.
- Die Einrichtung einer zweiten Backup-Farm ist damit problemlos und zu geringen Kosten möglich, um etwa in Notfällen eine gespiegelte SharePoint-Farm zu aktivieren.
- Dank der vollen Hyper-V-Kompatibilität von SharePoint können Kunden ihre virtuellen Maschinen einfach auf Azure übertragen.
SharePoint auf Azure – wirtschaftlich betrachtet
- Eine gehostete SharePoint-Farm bietet vor allem kleinen Firmen den Vorteil, dass sie weder in Hardware investieren noch sich um den Betrieb kümmern müssen.
- Wenn Anwender mehr Flexibilität für das technische Personal wünschen, bietet sich eine gemanagte SharePoint-Umgebung an, ohne dass dafür hohe Investitionen notwendig sind.
- Falls ein Unternehmen weitgehend selbst das System in die Hand nehmen möchte, empfiehlt sich eine Dedicated SharePoint Solution. Den Support bei Bedarf und den Betrieb übernimmt der Provider.
- Und auch für Testszenarien aller Art bietet eine Azure-basierende Umgebung die nötige Flexibilität bei geringem Aufwand und überschaubaren Kosten.
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