Slack will sich gegen Teams mit neuen Funktionen behaupten
Microsoft hat Teams sehr erfolgreich gegen Slack positioniert, und den Business-Chat-Pionier mit zuletzt 13 Millionen täglichen Nutzern überholt. Doch Slack ruht sich nicht aus und baut seinen technischen Vorsprung mit neuen Funktionen wie externen Kanälen und Workflows aus.
Slack wächst auch – um 37 Prozent
Microsoft besitzt aufgrund der großen Office 365-Verbreitung einen sehr langen Hebel, um Produkte im Markt zu platzieren. Doch erstaunlicherweise gelingt es Slack bisher, dagegenzuhalten und ebenfalls zu wachsen. So verkündete das Unternehmen Anfang Oktober einen Stand von sechs Millionen bezahlten Lizenzen und 12 Millionen täglichen Nutzern. Die letztere Zahl markiert ein Wachstum von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Von seiner Positionierung her profiliert sich Slack sehr deutlich als „Alternative zur E-Mail“. Wie gut das funktioniert, belegt der Anbieter mit gemessenen Nutzungszeiten am Arbeitsplatz. Diese sollen aktuell bei durchschnittlich 90 Minuten pro Tag und Anwender liegen. Dennoch beschränkt sich der Einsatz solcher Chat- und Kollaboration-Tools bis dato weitgehend auf die interne Kommunikation, einer Anbindung nach außen waren in diesem Segment bisher enge Grenzen gesetzt.
Mit Shared Channels externe Unternehmen einbinden
Mit den Shared Channels möchte Slack das ändern. Seit September gibt es diese neue Möglichkeit, um mit externen Organisationen in Kontakt zu treten. Zwei Unternehmen, die jeweils über eine Slack-Lizenz verfügen, können hier in einem gemeinsamen Kanal zusammenarbeiten. Dabei verfügt jede Seite über dieselben Administrationsfunktionen. Auch kann jeder der Beteiligten jederzeit den Kanal beenden. Danach bleiben die bis dahin erstellten Inhalte als statische Kopie erhalten.
In den nächsten Monaten soll diese Funktion erweitert werden und mehrere Firmen in einem Kanal zulassen. Bei Microsoft Teams, wie auch anderen Kollaborations-Apps, sind solche übergreifenden Funktionen gar nicht oder nur rudimentär enthalten. Eine weitere Neuheit ist der Workflow-Builder, der eine personalisierte Automatisierung in Slack ermöglicht. In einem visuellen Werkzeug können Anwender ohne Code Abläufe automatisieren, und diese in einem Kanal als Bot oder als Trigger einbauen.
Großes App- und Entwickler-Ökosystem
Microsoft hat gegenüber Slack den großen Vorteil, dass es mit Teams jeden Office 365-Kunden ohne Zusatzkosten ködern kann. Dem gegenüber setzt Slack weiter auf seinen funktionalen Vorsprung und ein bereits etabliertes App- und Entwickler-Ökosystem. Aktuell sollen 600.000 Entwickler für die Plattform entwickeln, 1.800 Apps stehen allen Kunden im Verzeichnis zur Verfügung, und darüber hinaus sollen Kunden bisher 500.000 nicht-öffentliche Apps entwickelt haben.
Weiter Informationen dazu sind im CMSwire-Artikel „Slack’s Innovation and Momentum Continues Apace“ zu finden.
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