“Tickende Zeitbombe”: Warum sich Skype-Experten in Richtung Teams umorientieren sollten
„Skype for Business wird in Microsoft Teams integriert“ – so weit war das im September auf der Ignite erst einmal eine spannende strategische Bekanntmachung von Microsoft. Was dabei nicht so deutlich kommuniziert wurde sind die Konsequenzen für Anbieter und Technik-Experten – sowohl auf Seiten der Skype-Profis, wie auf Seiten der SharePoint-Profis. Vor allem für die Skype-Fraktion bedeutet der Schwenk in Zukunft drastische Arbeits- und Marktveränderungen, prognostiziert Alistair Pugin in seinem Blogbeitrag:
Die Konsequenzen für Skype-Anbieter und -Profis:
- Skype-Experten müssen zukünftig SharePoint, OneDrive und den Rest des Office 365-Stacks kennen. Aus dem einfachen Grund, weil sich alles innerhalb von Teams abspielt.
- Skype-Experten werden von Kunden mit Fragen zum Informationsmanagement konfrontiert werden. Beispielsweise „Wie starte ich einen Workflow?“, oder „Was ist ein Wiki?“.
- Alle Arten von Berechtigungen spielen nun eine Rolle. Es geht nicht mehr nur um Fragen rund um Desktop-Telefonie.
- Content-Management-Fragen werden auftauchen: Wo speichere ich Dokumente? Funktioniert das wie OneDrive?
- Informations-Architektur wird ein Thema sein, beispielsweise „Was ist ein Kanal?“
- Fragen zur Navigation: „Warum sehe ich nicht alle Kanäle sehen? Warum muss ich den Tenant wechseln, was ist ein Tenanat?”
- Überall Plus-Symbole: Sogar als Gast kann man Funktionen erweitern. Was passiert, wenn man beispielsweise Cloud-Speicher hinzufügt?
- Chat, der Instant Messaging ähnelt: Wie funktioniert der Chat-Tab, wenn man innerhalb von Kanälen chattet?
- Bots werden kommen. Wie wirkt sich das auf den Job aus?
Darüber hinaus wird es noch eine Menge an anderen neuen Themen geben. Klar ist jedenfalls, dass sich Teams nicht mehr nur auf Telefonie und Instant Messaging beschränkt.
Was heißt das für SharePoint-Experten?
Auf die SharePoint-Experten wird die Fusion von Skype mit Teams nur geringe Auswirkungen haben. Man findet halt zukünftig Zusatzfunktionen wie Telefonie in Bereichen mit Content. Ohne, dass man für diese Funktionalitäten verantwortlich sein wird. Wie sich Teams ansonsten auf das Content Management auswirken wird, ist noch einmal ein völlig anderes Thema.
Fragen, die sich Skype-Experten stellen müssen:
- Wollt ihr zum ECM-Profi umsatteln? Denn genau das wird im Teams-Umfeld im Vordergrund stehen. Ganz allgemein werden zukünftig mehr Kompetenzen in der geschäftlichen Beratung als in der Basis-Technologie gefragt sein.
- Warum sollte man seine Fähigkeiten ausbauen? Teams ist tief verankert im Office 365-Ökosystem. Das sitzt auf Office 365 Gruppen und hängt noch mit einigen anderen Komponenten zusammen. Dieses Schaubild von Matt Wade zeigt, was alles hinter den Kulissen abläuft, wenn man ein Team anlegt:
Fazit:
Es ist zu erwarten, dass etliche Skype-fokussierte Anbieter dazu übergehen, Teams zu pushen – ohne vollständig zu verstehen, was technologisch alles damit zusammenhängt. Die Empfehlung hierzu lautet, ECM-Fähigkeiten selber aufzubauen oder entsprechende Experten zu engagieren.
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