Tipp zur OneDrive-Synchonisation: Groove.exe statt NGSC für SharePoint 2016 und älter nutzen

Auf dem Weg in den Massenmarkt mit OneDrive musste Microsoft einige Hindernisse ausräumen, um mit DropBox & Co. konkurrieren zu können. Noch existieren aber mit OneDrive Personal und OneDrive for Business weiterhin zwei technisch unterschiedliche Infrastrukturen, auch wenn aus Sicht der Anwender allmählich alles wie aus einem Guss wirkt. Große Fortschritte hat Microsoft zuletzt bei der Synchronisation der Cloud-Daten auf Client-Rechner gemacht, indem hier der universelle Next Generation Sync Client (NGSC) zum Einsatz kommt. Doch im Zusammenspiel mit älteren SharePoint Servern funktioniert genau dieser einheitliche Client nicht, wie Hans Brender in einem aktuellen Blogbeitrag erklärt. Hier muss weiterhin die altbekannte Groove.exe installiert werden – was dabei zu beachten ist, ist im Folgenden erklärt.

OneDrive for Business ist bei Office 365-Nutzern die (kostenpflichtige) Standardvariante. In der Anfangsphase wirkte der Dienst unausgereift, die Anwender mussten sich mit diversen Beschränkungen wie Pfad- und Namensrestriktionen und Synchronisations-Bugs herumschlagen, die auch mit der zugrundeliegenden SharePoint-Infrastruktur zusammenhingen. Microsoft hat das meiste inzwischen ausgebügelt, so dass Office 365-Nutzer Dateien und Dokumente auch in größeren Mengen in die Cloud schieben können. Doch richtig nützlich wird der Cloud-Speicher erst, wenn man die Online-Daten automatisch mit PCs und Laptops synchronisiert, um im Büro, zuhause und unterwegs immer auf alles zugreifen zu können.

NGSC ist der Universal-Client – fast

Mit dem Next Generation Sync-Client (NGSC) hat Microsoft alle Funktionen in einem Tool vereint, und zwar sowohl im Zusamenspiel mit OneDrive Personal als auch mit Office 365/OneDrive for Business. Falls beide Dienste genutzt werden, erkennt man den Unterschied im Tray-Bereich der Windows-Taskleiste am blauen und am weißen Wolkensymbol (Bild rechts). Für SharePoint-Umgebungen hat Microsoft zusätzlich zur klassischen Ordner-Synchronisierung auch das Synchronisieren von SharePoint-Dokumentenbibliotheken eingeführt. Erstmals wurde das in Form eines Office-Tools mit dem SharePoint Workspace 2010 umgesetzt, der auf dem damals zugekauften Peer-to-Peer-Tool Groove basierte. Von hier stammt also auch der Name.

Bis SharePoint Server 2016 bleibt’s bei der Groove.exe

Nachdem sich auf Basis von Groove kein universeller Sync-Client weiterentwickeln ließ, hat Microsoft in den letzten Jahren alles in Richtung NGSC migriert. Stand heute werden Windows ab Version 7, MacOS und auf Serverseite SharePoint Online und der neue SharePoint Server 2019 unterstützt. Schlechte Nachrichten gibt’s jedoch für die derzeit am weitesten verbreiteten SharePoint Versionen 2016 und älter. Microsoft hat klargestellt, dass man hierfür keine NGSC-Kompatibilität nachrüsten wird, hier muss also weiterhin der alte Sync-Client Groove.exe parallel zum NGSC installiert werden.

Stellt sich nun die Frage, wie man angesichts modernisierter Betriebsysteme am einfachsten vorgeht – bei Windows 10 ist der NGSC, und nur der, vorinstalliert. Sofern noch Office 2010 oder 2013 im Einsatz ist, ist zu klären, ob hier der alte Groove-Client installiert ist. Dieser, wie andere ältere Versionen des OneDrive for Business-Clients sollten zunächst deinstalliert werden. Anschließend besorgt man sich bei Microsoft die aktuelle Groove.exe, die als Einzel-Download in allen wichtigen Sprachen bereitgestellt wird.

Groove.exe einzeln herunterladen

Zu beachten ist, dass es sich hierbei um einen Click-to-Run-(C2R)-Installer handelt. Nach der Installation muss dann auch noch das neuste Groove-Update (KB4022226) herunterladen werden. Damit wird die Groove.exe auf die aktuelle Version 15.0.5055.1000 angehoben. Hier gibt’s die deutschen Versionen, weitere Sprachversionen sind unter dem Microsoft-Link unten zu finden.

Download Deutsch OneDrive for Business [32-Bit] OneDrive for Business [64-Bit]

Weitere Informationen:

wm@sharepoin