Tücken bei der Skype-zu-Teams-Migration: So vermeidet man Kompatibilitätsprobleme
Die Ausbreitung von Microsoft Teams läuft recht rasant, die Zahl der Nutzer steigt stetig. Microsoft übt dabei auch einen gewissen Druck aus, indem es beispielsweise Skype for Business Online abgekündigt hat und seit Oktober allen neuen Office 365-Nutzern nur noch Teams anbietet. Doch auch Bestandskunden kommen nicht umhin, sich Gedanken über die Migration zu machen – speziell für die Übergangsphase, in der in vielen Unternehmen noch beide Systeme parallel genutzt werden sollen. Hier lauern etliche Tücken, die Steven Collier mal in einer kurzen Übersicht zusammengefasst hat:
Grundsätzlich sind Teams und Skype kompatibel
Die beruhigende Kernbotschaft für die Skype-Teams-Migration lautet zunächst einmal, dass eine Koexistenz beider Produkte grundsätzlich funktioniert, und Nachrichten in alle Richtungen versendet und empfangen werden können. Aber… Trotzdem müssen sich Unternehmen die Gangbarkeit der Migrationspfade genau anschauen, und Entscheidungen für bestimmte Lösungswege treffen. Die zweite Botschaft lautet hier: Vorsicht beim Island-Mode!
Island-Mode: Der neue Standard ist nicht ganz konsistent
Wenn der Office 365-Tenant vor mehr als zwei Monaten gestartet wurde, ist die Standardeinstellung der „Island-Mode“. Hierbei werden beide Systeme wie Inseln behandelt, mit keinerlei Verbindung. Skype-Nachrichten landen beim Skype-Empfänger, Teams-Nachrichten beim Teams-Empfänger. Das führt zur ersten Regel mit Externen:
Föderierte Nachrichten von Personen außerhalb des Tenants/der Organisation werden von dem Client empfangen, der für Skype-Nachrichten zuständig ist.
Das heißt aber auch: Wenn von außen eine Nachricht ankommt, und man ist im Insel-Modus, dann landet diese immer in Skype. Dummerweise jedoch auch dann, wenn man Teams benutzt, was aus Sicht der Nutzer unintuitiv ist.
Alternative: Die „Only-Modi“
Das nächste Szenario bein den „Only-Modi“ ist das Festlegen desjenigen Clients, der die Nachrichten empfangen soll. Grundsätzlich muss man dabei wissen, dass man beim Verlassen des Island-Mode nicht mehr zwei voneinander unabhängige Systeme vorfindet, sondern in irgendeiner Form interoperierende. Das führt zur nächsten Regel:
Der jeweils gewählte Exklusiv-/“Only“-Modus beeinflusst, wohin die Nachrichten gelenkt werden, und welche Besprechungs-Optionen man zur Verfügung hat. Die Quelle der Nachricht ist dabei unwichtig.
Wenn man sich also im Teams-Only-Modus befindet, kommen alle Nachrichten in Teams. Arbeitet man hingegen in einen der drei Skype-Only-Modi, bekommt man sie in Skype. Föderierte Nachrichten folgen demselben Muster. Wenn zwei Unternehmen jeweils im Teams-Only-Modus sind, kommunizieren sie in Teams, geroutet wird dazwischen aber über Skype.
Asymmetrie beim schrittweisen Umschalten
Sobald man damit anfängt, einzelne Anwender vom Island-Mode umzuschalten, wird es komplex bis verwirrend, solange nicht alle migriert wurden. Wenn nämlich Benutzer A in Teams-Only ist, und Nutzer B in Island, und dieser sendet eine Skype-Nachricht an A, dann kommt diese bei A in Teams an. Sendet hingegen A eine Nachricht, wird B diese ebenfalls in Teams bekommen. Diese Asymmetrie dürfte viel Verwirrung stiften und kann sich so auch negativ auf die Nutzerakzeptanz auswirken.
Lösung: Teams-Only und Skype-Only
Für einen geordneten Übergang, bei dem es erste Teams-Tester gibt, sollten daher der Rest der Anwender Skype als Unified-Client erhalten, indem der Tenant auf Skype-Only geschaltet wird, und die Tester auf Teams-Only.
Somit hat hier jeder Nutzer einen klar definierten Client, auch wenn vielleicht einzelne sich mehr Flexibilität wünschen.
Wie geht das Anmelden an Teams- und Skype-Meetings?
Grundsätzlich kann man in jedem Modus an jeder der beiden Besprechungsarten (Meetings) – zum Beispiel über Outlook – teilnehmen. Selbst wenn also Skype deaktiviert ist, kann man einem Skype-Meeting beitreten. Der Modus definiert dabei aber, welche Art von Meeting man in Outlook organisieren kann. Im Island-Mode wiederum stehen beide Optionen zur Verfügung, aber eben nur mit dem korrespondierenden Meeting-Partnern.
Was ist mit Status/Präsenz?
Regel: Präsenz signalisiert die Verfügbarkeit
Wenn ein Nutzer in seinem Empfangs-Client aktiv ist, sieht man, ob er verfügbar ist. Im Island-Mode kann das verwirrend sein, weil der Nutzer in dem einem Client, aber nicht im anderen verfügbar ist.
Fazit
Das Thema Skype-Teams-Kompatibilität kann sich als sehr komplex erweisen. Wenn ein testweiser Einstieg in Teams geplant ist, sollten die Tester komplett auf Teams umsteigen, der Rest des Tenant hingegen auf Skype-Only geschaltet werden.
Weitere Informationen:
- Frank Carius hat auf MSXFAQ eine sehr ausführliche Anleitung für den Umstieg von Skype for Business auf Teams verfasst.
- Von Microsoft gibt’s hier weitere Informationen.
- Governance-Spezialist Rencore gewinnt neue Investoren für den Wachstumskurs - 26. September 2023
- Studie ermittelt Erfolgsfaktoren für SharePoint-Intranets - 21. September 2023
- Teams-Aufzeichnungen per API aufrufen und transkribieren ist jetzt kostenpflichtig - 13. September 2023