Copilot Vision für Windows: KI-Helfer überwacht alle Desktop-Inhalte
Microsoft treibt die Integration von Copilot-Funktionen am Windows-Desktop weiter voran. Nach der umstrittenen Recall-Funktion erhält nun Copilot Vision eine Teilen-Funktion, bei der die KI alle Arbeitsvorgänge auf dem Bildschirm erfasst und analysiert.
Bei der Integration von KI in Windows legt Microsoft weiter nach. Das bereits im Frühjahr vorgestellte Copilot Vision konnte bisher nur ausgewählte Webseiten inhaltlich erfassen. Nun erweitert Microsoft die Funktion um Desktop Share. Sobald sie per Klick aktiviert ist, kann der Copilot alles sehen, was am Desktop geschieht, ob im Browser oder in App-Fenstern.
Hilfen zu Apps von Grafik bis zu Spielen
Auf dieser Basis kommuniziert er in Echtzeit mit dem Benutzer über die erfassten Inhalte. Dieser kann per Spracheingabe interagieren und erhält Tipps und Zusammenfassungen. Laut Microsoft können das inhaltliche Analysen sein, aber auch kreative Hilfen bis hin zu Anleitungen in Spielen.

Bisher exklusiv für Windows Insider außerhalb der EU
Aktuell ist der Zugriff auf Copilot Vision allerdings noch stark eingeschränkt. Zum einen erhalten es aktuell nur Teilnehmer des Windows Insider-Programms, welches über Anmeldung den Bezug von Vorabversionen ermöglicht. Zudem ist die gesamte EU-Region bisher noch von diesen KI-Funktionen ausgeschlossen, ein Freigabetermin wurde noch nicht genannt.
Copilot Vision vs. Microsoft Recall
Copilot Vision erinnert an eine anderes, umstrittenes Windows-KI-Feature, nämlich Microsoft Recall. Es wurde im vergangenen Jahr vorgestellt und dient dazu, alle Aktivitäten am PC permanent aufzuzeichnen und mit dem Copilot auswerten zu lassen. Zu diesem Zweck werden alle paar Sekunden im Hintergrund Screenshots vom Desktop gespeichert.
Der versprochene Nutzen von Recall liegt darin, dass der Anwender eine umfassende Suchfunktion erhält, die ihn über einen längeren Zeitraum jede Art von bearbeiteten Inhalten und Eingaben wiederfinden lässt. Allerdings sah sich Microsoft heftiger Kritik ausgesetzt, da hier potenziellem Datenmissbrauch Tür und Tor geöffnet werden.
In der Zwischenzeit wurde Recall in Sachen Datenschutz deutlich verbessert. Aber auch hier ist zu erwähnen, dass es in der EU bisher noch nicht erhältlich ist. Microsoft kündigte hier eine Freigabe im vierten Quartal an. Technisch setzt Recall einen Copilot+-PC voraus, der entweder eine Snapdragon-ARM-CPU oder einen Prozessor mit entsprechender NPU enthält. Organisationen mit Lizenzen ab E3 können die Funktion zentral administrieren.

