"Fragwürdiger Copilot-Nutzen" – ernüchternde Ergebnisse aus KI-Nutzerumfrage bei der australischen Regierung

Das australische Finanzministerium hat im Rahmen einer großen Copilot-Testeinführung eine Mitarbeiter-Umfrage durchgeführt. Die ursprünglich hohen Erwartungen wurden dabei deutlich enttäuscht. Nur wenige Anwender nehmen eine spürbare Unterstützung bei der täglichen Arbeit wahr.

Die australische Regierung hat 2024 eine sechsmonatige Testphase mit dem Microsoft 365 Copilot durchgeführt. Begleitend fand eine Studie statt, bei der 218 Mitarbeiter über einen Zeitraum von 14 Tagen zu ihren Erfahrungen bei der Arbeit mit Copilot befragt wurden.

Der Bericht mit allen Auswertungen wurde nun veröffentlicht. Dabei kommt heraus, dass der Copilot deutlich weniger nützlich eingestuft wird als ursprünglich erwartet. Dies drückt sich insbesondere in der Frage aus, bei welchem Prozentsatz der alltäglichen Aufgaben die KI als Helfer zu gebrauchen ist.

Vor der Testphase erwarteten sechs Prozent, dass KI bei keiner oder nur wenigen Tätigkeiten helfen kann. Nach Abschluss der Testphase gaben 59 Prozent diese Bewertung ab. Die Einschätzung, dass „manche meiner Aufgaben unterstützt werden“ gaben davor 75 Prozent ab, danach waren nur noch 38 Prozent davon überzeugt. Am Ende blieben nur drei Prozent übrig, die den Copilot als Hilfe für „die meisten“ oder „alle meine Aufgaben“ betrachteten.

Bei welchem Anteil meiner Aufgaben kann die KI helfen? Nach dem Test sagten 59 Prozent, dass es „wenige oder gar keine Aufgaben“ gebe, wo der Copilot hilfreich ist.

Eine weitere Frage lautete, ob Copilot einen Einfluss auf die Arbeitsqualität ausübt. Hier findet die Studie keine deutliche Tendenz, wobei die Zahl derer, die keine qualitativen Verbesserungen sehen, eher zunahm.

Hat der Copilot einen positiven Einfluss auf die Qualität der Arbeit? Die Negativen Antworten (Disagree) verdoppelten sich hier.

Die Studie thematisierte noch eine Reihe weiterer Aspekte, bei denen auch einige positive Seiten des Copilot-Einsatzes beschrieben wurden. So helfe die KI beispielweise im Bereich Barrierefreiheit und Neurodiversität, indem die Zugänglichkeit zu Informationen vereinfacht wird.

Des weiteren wird die Frage erörtert, ob ein Umfeld wie das Finanzministerium möglicherweise für diese Art von KI-Lösung nicht optimal geeignet sei. Dabei wird auf den Aspekt der hohen Datensicherheitsanforderungen angespielt, die für eine Regierungsinstitution gelten.

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