Auch Facebook will ein Stück vom Video-Conferencing-Kuchen – mit Workplace on Portal

Das Thema „Home-Office“ boomt, und damit auch alle Arten von digitalen Collaboration-Lösungen. Eher zufällig trifft Facebook den aktuellen Nerv mit einer neuen geschäftlichen Video-Conferencing-Lösung. Die Hardware dafür heißt Facebook Portal und war bereits bekannt, neu ist jedoch die Anbindung an den Enterprise-Social-Service Facebook Workplace in Form einer neuen App. Damit positioniert sich der Social-Marktführer als neuer Player im Umfeld der etablierten Plattformen, die von Zoom über Slack bis Microsoft Teams reichen, um ein paar bekanntere zu nennen.

Video-Chat-Hardware „Portal“ als Basis

Grundlage der neuen Business-Lösung ist Facebook Portal, eine Smart-Display-Produktlinie, die Facebook 2018 für Endanwender entwickelte. Insgesamt gibt es vier Varianten (Portal, Portal Plus, Portal Mini und Portal TV), die eine nutzerfreundliche Art von Video-Chat ermöglichen. Selbst wer kein solches Portal-Gerät besitzen, kann sich über die Video-Funktion von Facebook Messenger oder WhatsApp einklinken.

Das besondere an den Portal-Geräten ist, dass sie über eine KI-basierenden Kamera verfügen, die automatisch zoomt und die Bewegungen von Personen verfolgt. So können sich Personen frei bewegen und sprechen, während sie im Bild bleiben. Smart Sound verbessert die Stimme des Lautsprechers und minimiert unerwünschte Hintergrundgeräusche.

Als Business-App: Facebook Workplace on Portal

Um auch im Bereich der Unternehmenskunden Fuß zu fassen, hat Facebook nun die App „Facebook Workplace on Portal“ entwickelt, die die Verbindung zu Facebook Workplace hergestellt. So lassen sich die Geräte Portal, Portal Mini und Portal Plus auch im Büro für geschäftliche Zwecke nutzen.

Bereits auf der Flow-Konferenz im Herbst hat Facebook dafür einige Erweiterungen gezeigt. Dazu zählen etwa Lerninhalte für Workplace, die den Mitarbeitern den Erwerb neuer Fähigkeiten mittels Best Practices ermöglichen. Über Workplace Chat können auch Umfragen durchgeführt werden.

HR und Kommunikation als erste Einsatzgebiete

Facebook sieht im Videodienst großes Potenzial, und möchte damit in den Bereichen Personalwesen (HR) und Kommunikation landen. Eine weitere Verwendung für Workplace wird im Bereich Live-Streaming erwartet, beispielsweise für Management-Übertragungen an die Belegschaft. Auch die sogenannten Firstline-Mitarbeiter ohne PC und Unternehmens-E-Mail-Adresse sollen per Workplace-App erreichbar sein.

Zum Erfolg von Facebook Workspace im Geschäftskunden-Bereich kursieren unterschiedliche Einschätzungen. Der Anbieter gibt sich jedenfalls optimistisch und spricht von aktuell drei Millionen bezahlte Workplace-Benutzern (gegenüber zwei Millionen vor acht Monaten). Zu den Kunden zählen Walmart, Nestle und Dominos, mit teilweise über 100.000 Mitarbeitern.

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