Sharepoint zu spät beim Social Networking? Spataro dementiert, neue Studie zeigt Chancen für Unternehmen
Microsoft nimmt Stellung zu seiner Social Networking Strategie für Unternehmenskunden und unterstreicht dabei die zentrale Rolle von Sharepoint. Gegenüber mehreren US-Fachmedien stand vor einigen Tagen Microsofts Sharepoint-Direktor Jared Spataro Rede und Antwort und verteidigte die eigene Plattform als gute Basis für Enterprise Social Networks (ESN). Spataro untermauerte seine Ausführungen mit einer aktuellen Studie über Einsatzszenarien und Verbreitung von Social Networks, die die Redmonder bei Harris Interactive in Auftrag gegeben hatten. Im Rahmen dieser Studie wurden 202 IT- und Geschäftsentscheider aus US-Unternehmen mit mindestens 1000 Mitarbeitern befragt.
Microsoft bei Social im Hintertreffen?
Microsoft hat derzeit mit Sharepoint in Sachen Social Networking nur rudimentäre Basisfunktionen zu bieten und wurde dafür bereits des Öfteren kritisiert. Die Redmonder sehen sich dennoch als gut positioniert und verweisen auf kompetente Partner wie Beezy, Newsgator oder harmon.ie, die ein breites Spektrum von Microblogging bis Activity-Streams abdecken. Demgegenüber positioniert sich IBM mit Connections seit einiger Zeit als Komplettanbieter für Social-Software in Unternehmensumgebungen. Spataro sieht sein Unternehmen dennoch nicht als Spätstarter, da das Thema erst jetzt richtig in Bewegung komme: “Ich denke, unser Timing ist gut, um jetzt ernsthaft über Investitionen in diesem Bereich nachzudenken.”
Unternehmen entdecken ESN erst allmählich
Spataro verweist dabei auf die Harris-Studie, der zufolge über 50 Prozent der in Social-Software engagierten Unternehmen jetzt erst richtig loslegen wollen. Außerdem gehe es weniger um Features, sondern vielmehr um ein ganzheitliches Benutzererlebnis, zu dem neben Sharepoint ebenso Lync und Office gehören. In der Studie sehen 90 Prozent das Thema Sicherheit als wichtigste Aufgabe im Kontext von Social Networking, gefolgt von der Integration bestehender Systeme (66 Prozent) und Compliance (53 Prozent). Für Sparato erscheint auch der Umstand bemerkenswert, dass bei 36 Prozent der Befragten der Wunsch der Mitarbeiter nach Social Software den Ausschlag für deren Anschaffung gab. Dies belege erneut den Trend zur Konsumerisierung der IT.
Weitere Erkenntnisse der Harris-Studie:
IT-Einbindung: 65 Prozent der Entscheider meinen, dass es zwingend erforderlich oder sehr wichtig sei, dass die eigene IT-Abteilung beim Aufbau eines Enterprise Social Networks eingebunden ist, während das 35 Prozent für weniger oder nicht wichtig halten.
Bestehende Investments: 57 Prozent der Befragten sind geneigt dazu, eine Mischung aus neuer Social Software und bestehender IT-Infrastruktur zu verwenden. Ein Viertel berichtet, dass ihrer Organisation eher zum Ausbau bestehender Lösungen tendiert, während nur 18 Prozent in neue Social Software investieren wollen.
Integration in die Infrastuktur: 59 Prozent der Entscheider halten es für unabdingbar oder sehr wichtig, dass das Social Network in die vorhandene Infrastruktur integriert wird, während das 41 Prozent für nicht so bedeutend erachten.
Hauptvorteile von ESN: 72 Prozent sagen, dass Social Networking entweder die Zusammenarbeit der Mitarbeiter befördert hat oder dass sie dies erwarten. Andere erwartete Vorteile sind eine größere Produktivität (45%), eine höhere Affinität der Mitarbeiter zum Geschäft (42%), neue Informationen darüber, wie Kollegen arbeiten (41%), einfache Bedienung, so dass es tatsächlich genutzt wird (38%) sowie die Vernetzung von an verteilten Standorten arbeitenden Mitarbeitern (34%).
Bevorzugte Arten der Kommunikation: 67 Prozent der Teilnehmer nennen Instant Messaging als die wichtigste Kommunikationsform, die Enterprise Social Networking ermöglichen solle. Andere Arten der bevorzugten Kommunikation sind E-Mail (64%), Video-Conferencing (62%), die Möglichkeit, Personen, Dokumenten oder Sites zu “Folgen” (51%), Audio-Conferencing (47%), Acitivity Streams (34%), Video-Sharing (33%), die Möglichkeit, Inhalte oder Personen zu “liken” (28%) sowie Microblogging (26%).
Über das aktuelle Spataro-Interview und die Harris-Studie haben unter anderem Information Week und Computerworld berichtet.
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