Studie: Nur drei Prozent nutzen Teams für Kollaboration, die Masse begnügt sich mit Chat und Telefonie

Von Microsoft Teams hört man seit eineinhalb Jahren nur Erfolgsmeldungen. Aber wie genau setzten es die Anwender im Büroalltag ein? „Es findet nur wenig Teamarbeit statt“, fand Swoop Analytics im Rahmen einer größeren Anwenderanalyse heraus. Stattdessen dominieren Chat und Telefonie, wobei teilweise auch eine Ablösung der E-Mail stattfindet.

Wer treibt die Teams-Nutzung in der Organisation? Wenig überraschend sind das die Verantwortlichen für den Digitalen Arbeitsplatz in der IT, aber auch interne Kommunikation und Personalabteilung/HR gehören zu den Befürwortern.

Microsoft jagt mit Teams von einer Erfolgsmeldung zur anderen, aktuell liegt die Zahl der monatlich aktiven Nutzer bei über 250 Millionen. Wie die große Schar der Anwender damit umgeht und welche Bereiche in Teams dabei vorwiegend genutzt werden, hat nun Swoop Analytics in einem Teams Benchmarking Report untersucht.

Der Hersteller bietet Tools für die Microsoft-Collaboration-Plattformen an und hat in einer größeren Erhebung das Anwendungs- und Arbeitsverhalten von 33 Organisationen mit insgesamt 320.000 Mitarbeitern unter die Lupe genommen. Die meisten davon sitzen in den USA, es waren aber auch einige Europäer dabei.

Überwiegend Eins-zu-eins-Kommunikation

Als eine der zentralen Erkenntnisse formulieren die Autoren, dass trotz der inzwischen hohen Verbreitung der App bisher nur in geringem Maße echte teamorientierte Zusammenarbeit stattfindet. Als vorherrschende Einsatzweise dominieren Chat und Telefonie, wobei hier die Eins-zu-eins-Gespräche überwiegen.

Folgende Schlüsselerkenntnisse finden sich in der Zusammenfassung:

  • Home-Office-Produktivität: Die Teams-Funktionen Telefonie, Chat und Besprechungen haben das Produktivitätsniveau nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie hoch gehalten.
  • Geringe Nutzung von Teams-Kanälen: Im Schnitt nutzen 30 Prozent der Mitarbeiter aktiv Teams-Kanäle. Allerdings stechen hier Beratungsunternehmen stark hervor. Nimmt man diese heraus, fällt der Nutzungsgrad auf 11 Prozent.
  • Ein Drittel der aktiven Teams-Nutzer in der Studie haben in Teams zusätzliche Apps per Reiter hinzugefügt. An erster Stelle rangiert hier OneNote vor Planner und einer Website.

    Ergebnisorientierte Kollaboration: 2021 lässt sich eine Zunahme der selbstgesteuerten virtuellen Teams um 20 Prozent feststellen. Zweifellos hängt das mit der Verlegung der Arbeit ins Home-Office zusammen. Dadurch rückt die ergebnisorientierte Arbeit gegenüber dem reinen Informationsaustausch in den Vordergrund.

  • Eins-zu-eins: Chat ersetzt vielfach die E-Mail als den bevorzugten Kanal für die interne Kommunikation. Allerdings sind 98 Prozent davon lediglich Zweiergespräche, so dass hier nicht von einem unternehmensweiten Teilen von Wissen gesprochen werden kann.
  • Nur drei Prozent kollaborativ: Echte kollaborative Arbeit wird in Teams-Kanälen nur in geringem Umfang praktiziert. Von den 100.000 untersuchten Teams konnte in der dreimonatigen Analysephase nur bei 26 Prozent überhaupt eine Aktivität registriert werden. Und bei nur drei Prozent fand überhaupt eine nennenswerter Zusammenarbeit statt.
  • Teams-Besprechungen: 70 Prozent der Mitarbeiter hatten weniger als eine Online-Besprechung je zwei Tage. Weniger als drei Prozent hatten vier oder mehr Besprechungen pro Tag.

Der komplette Bericht mit 112 Seiten kann hier gegen Adresseingabe heruntergeladen werden.

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