Microsoft: "Niemand hat die Absicht, eine dritte OneNote-App zu entwickeln."

Die Überschrift ist natürlich ironisch gemeint. Doch die neuesten Microsoft-Meldungen über die Zukunft von OneNote für Windows wirken auf den ersten Blick durchaus verwirrend. Sicher ist zumindest, dass die parallele Existenz von zwei verschiedenen OneNote-Apps für Windows bald ein Ende haben wird. Und sicher ist auch, dass das zukünftige Einheits-OneNote aus der klassischen App hervorgeht, über mehrere Entwicklungsschritte bei beiden aktuellen Apps.

Modernisierung statt Neuentwicklung

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, stellt Microsoft klar, dass es sich bei der modernisierten OneNote-App nicht um eine neue, dritte Variante handelt. Vielmehr unterzieht man das in die Jahre gekommene Ur-OneNote, das immer ein Teil der Office-Suite war, einer umfangreichen Modernisierung. Die später dazugekommene OneNote-App für Windows 10, die über den App-Store erhältlich ist, wird zunächst ebenfalls neue Funktionen erhalten, aber später auslaufen. Beide Versionen werden uneingeschränkt unter Windows 11 laufen, allerdings wird OneNote für Windows 10 nicht mehr vorab installiert sein.

So soll die modernisierte OneNote-App als zukünftige Einheits-App für Windows aussehen.

Was die Kompatibilität betrifft, sollten grundsätzlich alle Notizbücher in beiden OneNote-Apps funktionieren. Microsoft empfiehlt allerdings, das zu überprüfen, bevor auf die einheitliche App umgestiegen wird. Aktuell lautet die zeitliche Empfehlung, die Migration bis spätestens 2025 durchzuführen, weil bis dahin beide aktuellen Versionen das offizielle Support-Ende erreichen.

Die wichtigsten Neuigkeiten und Anmerkungen:

  • Die klassische OneNote-App wird eine Reihe von Funktionen erhalten, die derzeit nur in OneNote für Windows 10 verfügbar sind.
  • Die Benutzer von OneNote für Windows 10 erhalten voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2022 eine Einladung zum Update.
  • Nutzer der klassischen OneNote-App müssen keine Maßnahmen ergreifen. Die neuen Funktionen kommen per Updates.
  • Nutzer von OneNote für Windows 10 müssen Sie vorerst ebenfalls nichts unternehmen, weil diverse Funktionen entwickelt werden, die den Umstieg auf die zukünftige OneNote-App erleichtern.
  • Unternehmen, die OneNote neu einführen, sollten das mit der klassischen OneNote-App tun.

Touch-optimierte UWP-Apps sollen komplett verschwinden

Auf die Hintergründe der Zusammenführung geht Mary Jo Foley in ihrem Bericht ein. Offenbar will Microsoft die im Windows 8-Kontext eingeführte Programmierplattform UWP nun komplett einstellen. Charakteristische Merkmale waren die Verteilung über den damals neu geschaffenen Windows-App-Store und die Touch-Optimierung.

Nachdem sich die Akzeptanz bei Entwicklern und Anwendern in Grenzen hielt, sollte mit dem „Project Reunion“ einen Zusammenlegung von UWP mit der Ur-Windows-Plattform Win32 stattfinden. Inzwischen deutet aber vieles darauf hin, dass UWP einfach fallengelassen wird, wie am Beispiel der neuen OneNote-App  und auch am Windows Snipping-Tool zu sehen ist.

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