Delve-App verschwunden: Microsoft zentralisiert seine vielen Suchtechniken in Richtung Windows
Ohne große Ankündigung hat Microsoft die Delve-App für Windows 10 aus dem App-Store entfernt. Das kommt insofern überraschend, als Delve vor drei Jahren als die Zukunft der intelligenten vernetzten Zusammenarbeit gepriesen wurde. Zwar verweist ein Support-Dokument die Anwender lapidar auf die Web-Version in Office 365 als vollwertigen Ersatz. Jedoch hat Mary Jo Foley weiterführende Informationen von Microsoft erhalten, die auf einen größeren Strategiewechsel im Bereich plattformübergreifender Suche hindeuten.
Die Stellungnahme von Microsoft lautet folgendermaßen:
Wie wir auf der Ignite angekündigt haben, setzten wir den Ausbau der Such- und Endeckungsfunktionen über die gesamte Microsoft 365-Plattform fort. Teil dessen ist, dass wir den Schwerpunkt der Entwicklung auf die Suche in der Windows-Taskleiste lenken. Das umfasst Personen und Inhalte in Organisationen, aber auch Inhalte auf Ihren lokalen Geräten. Ebenso gehören dazu die ‚Rich-Web‘-Sucherlebnisse wie Delve und anderen Such-Optionen in Office 365.
Im Klartext heißt das, dass Microsoft die über viele Produktivitätsplattformen und Clients verstreuten Suchmöglichkeiten in Windows und Office 365 zusammenlaufen lassen möchte. Schon auf der Ignite war zu hören, dass man die Suche dorthin bringen möchte, wo der Anwender gerade arbeitet.
Neues universelles Such-Interface für Windows
Laut Paul Thurrott arbeitet Microsoft derzeit auch an einem völlig neuen Such-Interface für Windows, das Spotlight von MacOS ähnelt, und demnächst Insidern zum Testen zur Verfügung stehen wird. Die Anwendern können hier nach Dateien, Bildern, Eistellungen und Apps über eine einheitliches Formular suchen, das unabhängig von Cortana arbeitet.
Bereits installiert Delve-Apps können übrigens weiterhin genutzt werden, allerdings gibt Microsoft keine dauerhafte Funktionsgarantie.
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