Hyper-V für Windows 8: Microsoft bestätigt VM-Integration in den Windows-Client
Bisher war es nur ein Gerücht, nun bestätigt Microsoft in einem neuen Beitrag auf dem Windows-8-Entwicklerblog, dass die von Windows-Server her bekannte Virtualisierungstechnik Hyper-V in der Version 3 erstmals auch auf dem Windows-Client zur Verfügung steht. Hauptgrund dafür dürfte wohl sein, dass viele Unternehmen wegen inkompatibler Altanwendungen eine Migration auf eine aktuelle Windows-Version hinauszögern und bei XP oder gar NT4 verharren. Mit einer virtuellen Maschine lassen sich alle leidigen Kompatibilitätsprobleme einfach lösen, indem man beliebige Altbetriebssysteme parallel installiert. Zudem profitieren Entwickler und IT-Profis von dieser Desktopintegration, da sie damit auf verbreitete Drittanbieterprodukte wie VMware oder Virtualbox verzichten können, um beispielsweise Testinstanzen von Sharepoint zu installieren.
Schon für Windows 7 bot Microsoft mit dem Windows XP Mode als optionalen Download eine kostenlose virtuelle Maschine für den Desktop mit virtualisiertem Windows XP an. Erstmals adressierte Microsoft damit die vielfältigen Inkompatibilitäten von Windows-XP-Anwendungen. Der hierbei zugrundeliegende Virtual PC unterscheidet sich jedoch konzeptionell stark von Hyper-V für den Server 2008 und bietet nur rudimentäre Verwaltungsfunktionen. Mit Hyper-V kommt nun eine vom Windows Server her bewährte, professionelle Technik. Voraussetzung für das Hostsystem ist ein 64-Bit Windows und Second Level Address Translation (SLAT), wie sie aktuelle 64-Bit Prozessoren unterstützen. Gastsysteme können wahlweise auf 32- und 64-Bit ausgelegt sein und maximal bis zu 32 CPUs und 512 GB RAM nutzen.
Der Zugriff auf ein Gastsysteme erfolgt in Windows 8 auf zwei unterschiedliche Weisen. Entweder per klassischer Konsole (VMConnect), die sich per vmconnect.exe (im Hyper-V-Programmverzeichnis) auch parametriert mit dedizierter VM starten lässt. Alternativ dazu kann der Benutzer die Verbindung zum virtuellen System auch über eine Remote-Desktop-Verbindung (RDC) als Terminalsitzung starten. Über RDC stehen dann auch diverse Hardwarefunktionen des physischen Hosts zur Verfügung – zum Beispiel die Ausgabe auf mehrere Monitore, Touch-Eingabe oder USB-Geräte.
Der Umgang mit virtuellen Sharepoint-Umgebungen wird mit Windows 8 noch einfacher. So können etwa die zwei von Microsoft kostenlos bereitgestellten Test-VMs mit Sharepoint 2010 und allen zentralen Microsoft-Serverprodukten zukünftig ohne Umwege auf jedem Windows-8-Client ausgeführt werden. Weitere Details dazu sowie die Download-Links der VMs finden sich in diesem Beitrag.
Eine Schnellübersicht über Hyper-V in Windows 8 bietet dieses Microsoft-Video:
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