Kampf der Collaboration-Giganten: Microsoft stuft Slack zum Office-Rivalen hoch, Slack und Atlassian beerdigen HipChat

Slack vs. MS TeamsDer Markt für Business-Chat scheint sich zu einer hitzigen Collaboration-Kampfzone zu entwickeln, und Slack mutiert dabei für Microsoft immer mehr zum Hauptgegner. Zumindest kann man das der aktuellen Microsoft-Investoren-Meldung entnehmen, dem “10-K-Report”. In dieser jährlichen Pflichtmeldung, die ernste Gefahren für die geschäftliche Entwicklung auflisten muss, taucht Slack erstmals als wichtiger Office-Konkurrent auf.

Diese nun offizielle Hochstufung des Gegners erklärt auch den ungebremsten Ausbau von Teams, das erst im letzten Jahr vorgestellt wurde. Schon jetzt geht der Funktionsumfang weit über Business-Chat hinaus, zukünftig soll der Client das Zentrum aller Kommunikations- und Teamarbeitsplattformen bilden. Mit der neuen kostenlosen Teams-Version geht Microsoft auch vertrieblich in die Offensive und legt die Einstiegsschwelle so niedrig wie möglich.

Slack auf der anderen Seite steht aufgrund der Microsoft-Offensive deutlich unter Druck. Zwar ist der Marktführer schon einige Jahre im Geschäft und wehrte 2016 offenbar eine Microsoft-Übernahme ab. Doch die Redmonder können ihrerseits eine 135 Millionen-Anwenderbasis in die Waagschale werfen, und damit einige der noch vorhandenen Defizite von Teams wettmachen.

Slack und Atlassian vereinbaren Chat-Übernahme  – und dessen Beerdigung

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen dürfte es dem Nebendarsteller Atlassian zu heiß geworden sein. Letzte Woche wurde bekannt, dass der Collaboration-Anbieter in einem Deal mit Slack seine beiden Chat-Tools HipChat und Stride aufgibt und im Gegenzug Anteile von Slack erhält. Zwar existierte HipChat schon vor dem Markteintritt von Slack, aber als On-Premise-Produkt hatte es dessen komentenhaften Aufstieg wenig entgegenzusetzen. Erst 2017 legte man mit dem Cloud-Dienst Stride nach, war damit aber offenbar zu spät und zu halbherzig dran, um noch im Konzert der Großen mitspielen zu können.

Außerdem: Weniger Office-Gegner, mehr Geschäft

Es gab noch weitere interessante Details aus dem Microsoft-Bericht mit Bezug auf das Office-Geschäft. So sind Adobe, Oracle und IBM in diesem Jahr aus der Liste der Office-Konkurrenten verschwunden. Und auch aufschlussreiche Zahlen sind zu finden. „Office Products and Cloud Services“ ist demnach der stärkste Geschäftsbereich, der im Fiskaljahr 2018 um 10,7 Prozent auf 28,3 Milliarden US Dollar anstieg. Server und Cloud Services legte um 20 Prozent auf 26,1 Milliarden zu, das Windows-Geschäft ist immerhin um fünf Prozent auf 19,5 Milliarden gewachsen.

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